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Ausgangspunkt meiner Transplantation war eine chronische Cholangitis (Gallenstau), hervorgerufen durch eine langjährig bestehende Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung). Durch den Gallenstau in den feinen Kapillaren, welche die Leber durchziehen, bildete sich eine Leberzirrhose aus. In letzter Konsequenz blieb nur eine Lebertransplantation übrig. Nach einer Wartezeit von 7 Monaten erfolgte sie am 9. September 1998 im Virchow-Klinikum.

Nachdem klar war, es gibt nur ein weiterleben, wenn eine Transplantation der Leber erfolgt, versuchte ich mich so schlau wie möglich darüber zu machen. So führte mich auch der Weg zur IOP, wo ich mich mit einer Betroffenen über die Transplantation und vor allem über das Leben danach unterhalten konnte. Für mich stand gleich fest, hier bin ich nach der Leber-Tx gut aufgehoben.

Die Anfangszeit nach der überstandenen OP und der anschließenden REHA war schon nicht so einfach. Ich war nicht mehr so krank wie vor der Transplantation, aber auch noch nicht ganz gesund. In dieser schwierigen Phase waren die monatlichen Treffen für mich sehr hilfreich. Hier konnte man erfahren, dass es den Anderen ähnlich ging und dass man mit einem transplantierten Organ gut leben kann.

Heute, 10 Jahre danach, geht es mir mit meiner neuen Leber gut. Es sind leider andere Geschichten dazu gekommen, die aber nicht unbedingt etwas mit der Lebertransplantation zu tun haben. So wurde mir 2004 nach Verdacht auf Dickdarmkrebs dieser komplett entfernt, und 2008 entdeckte man Prostatakrebs, der auch durch eine OP entfernt wurde.

Alles in allem, kann ich aber sagen, dass es damals die richtige Entscheidung war, einer Lebertransplantation zuzustimmen. Das diese auch durchgeführt werden konnte, verdanke ich wiederum jemandem der ebenfalls eine richtige Entscheidung getroffen hat, nämlich einen Organspenderausweis bei sich zu haben.


Wie ich zur IOP gekommen bin

 

Ich bin jetzt schon so lange bei der IOP, wie diese als eingetragener Verein besteht.

Als ich erfuhr, dass mein Leben nur noch durch eine Transplantation der Leber zu retten war, versuchte ich soviel wie möglich darüber zu erfahren. Eine Überlegung war auch, mich mit Leuten zu unterhalten, die schon eine Transplantation hinter sich hatten. Von irgendwo wusste ich, im Deutschen Herz Zentrum treffen sich einmal im Monat solche Leute. Mit ein bisschen Herzklopfen ging ich hin und erfuhr viele Sachen, die mir sehr geholfen haben. Nachdem die Transplantation erfolgte und die REHA beendet war, blieb ich bei der IOP.

Aus heutiger Sicht, kann ich sagen, dass mir die Gespräche sehr viel gegeben haben und auch immer noch geben. Es ist einfacher sich mit jemandem über Fragen, welche einem gerade durch den Kopf gehen, zu unterhalten, der in der gleichen Lage ist. Neue Erkenntnisse in der Transplantationsmedizin werden ebenso wie die schlechte Bereitschaft der Bevölkerung zur Organspende erörtert.

Was aber auch wichtig ist, dass sich die Gespräche nicht nur um Krankheit drehen, sondern auch um andere Dinge. Man kann in so einer Runde auch mal über irgendwelche Sachen kräftig Lachen, denn Lachen ist ja bekanntlich gesund.

 

Ingo Jäger