Die Lebertransplantation ist heute eine erfolgreiche Behandlung für Patienten mit chronischem oder akutem Leberversagen, die nur durch eine Transplantation überleben können. Versuche, die Funktion der Leber zeitweise zu ersetzen, sind derzeit in der klinischen Erprobung (künstliche Leber).
Grunderkrankungen
Die meisten Patienten auf der Warteliste leiden an einer alkoholbedingten Fibrose und Sklerose der Leber (Quelle:DSO).
Andere Ursachen des Leberversagens können sein:
- angeborene Gallengangatresie als häufigste Indikation für eine Lebertransplantation im Kindesalter
- Leberzirrhose, hervorgerufen durch
- Hepatitis B, C oder D
- Autoimmunhepatitis
- Primär biliäre Zirrhose (PBC)
- Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)
- Stoffwechselerkrankungen
- polyzystische Degeneration
- Budd-Chiari-Syndrom
- Leberkrebs
- fulminantes Leberversagen (Beispiele: Knollenblätterpilzvergiftung, Paracetamolvergiftung, fulminante Virushepatitis)
- neonatale Hämochromatose
Die Transplantation
Nachdem ein passendes Spenderorgan gefunden wurde, muss das Organ muss innerhalb von 16-24 Stunden nach der Entnahme in den Körper des Empfängers verpflanzt werden. Anderenfalls lässt die Funktionsfähigkeit der Leber nach.
Damit keine Zeit verloren geht, laufen die Entnahme des Organs und die Vorbereitung des Empfängers parallel. Sollte sich dabei zeigen, dass die Leber geschädigt ist, kann es passieren, dass die Transplantation abgebrochen wird, und der Patient wieder nach Hause fährt.
Es gibt verschiedene Varianten der Lebertransplantation: Welche in Frage kommt, entscheiden die behandelnden Ärzte.
Bei der Lebersegment-Lebendspende wird ein Teil der Leber entnommen und dem Empfänger als Ersatz für die erkrankte Leber übertragen.
Bei einer postmortalen Spende kann die Leber geteilt werden (Splitleber). Das kleinere Segment wird einem Kind transplantiert, das größere meist einem erwachsenen Empfänger.
Nach der Transplantation erfolgt, wie bei anderen Transplantationen auch, die Nachbehandlung durch die jeweilige Transplantationsambulanz. Dabei ist es wichtig, ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen, denn die Nachbehandlung umfasst nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Probleme, die eine solche Operation meistens mit sich bringen.