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Nachruf
zu Ehren und in Gedenken an
Ute Opper
*25.02.1965 – †16.05.2025

Mit großer Trauer und in Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Ute Opper. Sie ist plötzlich und unerwartet am 16. Mai 2025 verstorben. Über 31 Jahre lebte sie mit ihrem Spenderherz. Sie hinterlässt ihren Ehemann Hans und ihr humanitäres Lebenswerk, den Verein transplantiert e.V.

Ute Opper wurde 1993 im Alter von 28 Jahren in Heidelberg herztransplantiert. Schon ein halbes Jahr später zog das Ehepaar Opper nach Berlin und Ute Opper gründete mit anderen transplantierten Patienten eine Selbsthilfegruppe. Unter dem Motto „Patienten helfen Patienten“ wurden Erfahrungen ausgetauscht und Probleme besprochen.

Im April 1998 wurde aus der Selbsthilfegruppe der Verein Interessengemeinschaft Organtransplantierter Patienten e.V. (IOP). Als Initiatorin wurde Ute Opper in der Gründungsversammlung zur ersten Vorsitzenden gewählt. 2020 bekam der Verein den neuen Namen transplantiert e.V. Bis zu ihrem Tod blieb Ute Opper die erste Vorsitzende. Von Beginn an entwickelte sich eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Deutschen Herzzentrum Charité, früher DHZB. Viele Veranstaltungen des Vereins fanden dort statt.

Ihre offene, lebensfrohe Art und ihre Fähigkeit, Kontakte zu knüpfen, eloquent zu kommunizieren und Ideen nicht nur zu entwickeln, sondern auch umzusetzen, machten Ute Opper zur idealen Gestalterin des Vereins. Mit ihrer Hilfsbereitschaft und ihrer Beharrlichkeit sorgte sie für eine ständige Weiterentwicklung und zunehmenden Vernetzung von transplantiert e.V. mit anderen Vereinen und Organisationen im Bereich der Organspende. Sie handelte nach dem Grundsatz „Ehrenamt ist nicht Arbeit die unbezahlt ist, sondern Arbeit die unbezahlbar ist“.

Ute Opper war die persönliche Begegnung der Betroffenen immer sehr wichtig. Sprechstunden und Patientenbesuche von Betroffenen für Betroffene wurden in Kliniken und Rehazentren eingerichtet. Monatliche Stammtische führten zu regelmäßigen Kontakten und Freundschaften. Nach dem Ausbruch von Corona initiierte Ute Opper einen monatlichen Online-Stammtisch. Dieser wurde später beibehalten, um betroffenen Patienten und Vereinsmitgliedern aus ganz Deutschland die Teilnahme am Vereinsgeschehen zu ermöglichen.

Ein zentrales Thema für Ute Opper war die Aufklärung der Bevölkerung über die Notwendigkeit der Organspende. Hierzu organisierte sie Infostände, führte Schulungen durch, nahm an Podiumsdiskussionen teil, trat in Radio- und Fernsehsendungen auf und stand für zahlreiche Zeitungsberichte bereit. Um die Situation der Organspende auch politisch zu stützen und in Deutschland systemisch zu verbessern, gehörte sie zu den Gründer:innen des Bündnis ProTransplant.

Damit die Bedeutung einer Organspende für die Betroffenen auch außenstehenden Menschen sichtbar und verständlich wird, initiierte Ute Opper die Fotokunstausstellungen Wiederleben 1 und Wiederleben 2. Hier werden mit großformatigen Portraitfotos und Texttafeln, sowie kurzen Videos die individuellen Schicksale transplantierter Menschen aufgezeigt. Im Jahr 2021 wurde Wiederleben 1 mit dem Organspendepreis der Stiftung „Über Leben, Initiative Organspende“ ausgezeichnet. Beide Ausstellungen wurden schon an mehreren Orten in Deutschland präsentiert.

Es gibt noch viele weitere Beispiele für die Initiativen und Aktivitäten von Ute Opper.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verlieh Ute Opper am 12. Februar 2025 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für ihre herausragenden persönlichen Leistungen.

An ihre Nachfolge im Vereinsvorstand hatte Ute Opper auch schon gedacht. So hat sie ihre designierte Nachfolgerin schon seit über einem Jahr in ihre Aufgaben eingearbeitet.

Liebe Ute, mit deinen Taten und Worten hast Du vielen Menschen Mut gemacht und Kraft gegeben. Für uns warst Du nicht nur eine vorbildliche 1. Vorsitzende, sondern auch immer eine sehr gute Freundin. Wir sind dankbar für die Zeit, die wir mit Dir erleben durften. Wir werden Dein Andenken bewahren.

Der Vorstand von transplantiert e.V.

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Transplantiert zu sein, wie fühlt sich das an?
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Nach dem großen bundesweiten Erfolg der ersten Ausstellung geht WiederLeben in die zweite Runde unter dem Titel „Mein zweites Leben ist ein großes Glück für mich!"