Skip to main content

Erfahrungen aus meiner Zeit als Wartepatientin

Als ich meinen zweiten Defibrillator bekam, sagte man zu mir ich müsste mich bei der TX-Ambulanz im Herzzentrum vorstellen, da das für mein Herz keine Dauerlösung sein kann.
Mit sehr gemischten Gefühlen wurde ich Patient im Herzzentrum.

Biopsien nach Herztransplantation

Biopsien geben uns wichtige Informationen über den Gesundheitszustand des neuen Organs nach Herztransplantation.

In den letzten 10 Jahren hat die Entnahme von Gewebeproben („Biopsien“) aus transplantierten Herzen stark abgenommen. Das beruht darauf, dass Biopsien früher das einzige Mittel waren, um Abstoßungen feststellen zu können. Heute stehen uns für die Erkennung von Abstoßungen andere, für den Patienten weniger belastende Untersuchungen zur Verfügung, wie das IMEG (intramyokardiales Elektrogramm) und der Ultraschall (Echokardiographie).

Man könnte daher denken, dass diese komfortableren Untersuchungen die Entnahme von Biopsien nach Herztransplantation abgelöst bzw. ersetzt haben. Diese Schlussfolgerung trifft jedoch nicht zu. Vielmehr gibt uns die Biopsie einen Einblick in das „Innenleben“ und damit den Gesundheitszustand des transplantierten Organs.

Wie wissenschaftliche Untersuchungen in jüngerer Vergangenheit gezeigt haben, lassen sich aus einer Biopsie eine Vielzahl von Informationen ableiten und nicht nur die ausschließliche Beurteilung der Abstoßung.

Wie kann jedoch eine Probe mit einem Durchmesser von nur einem Millimeter eine solche Fülle von Informationen enthalten ? Das erklärt sich zum einen dadurch, dass in diesem Millimeter Gewebe Hunderte von Herzmuskelzellen und Blutgefäßen vorhanden sind, die bereits bei geringer Vergrößerung unter dem Mikroskop begutachtet werden können. Zum anderen wird jede Probe weiter geteilt, um sie anhand verschiedener Farbreaktionen zu untersuchen. Die dafür notwendigen Portionen („Schnitte“) sind dabei nur zwei Mikrometer (das ist ein Millionstel eines Meters) dünn, d.h. die entnommene einen Millimeter lange Probe könnte rein rechnerisch bis 500 Mal geteilt werden. Folglich verbirgt sich hinter einer auf den ersten Blick winzigen Biopsie eine große Menge an Material, das vielfach untersucht werden kann ohne dass dafür zusätzliche Proben entnommen werden müssen. Welche Untersuchungen erfolgen nun üblicherweise an den Biopsien und wie sieht das „Innenleben“ des transplantierten Herzens eigentlich aus ?

Die erste Farbreaktion, die die Herzbiopsien durchlaufen, heißt „H&E-Färbung“. H steht hierbei für „Hämalaun“ und E für „Eosin“. Das ist eine ganz einfache, jahrzehntelang bewährte (und kostengünstige) Färbung, bei der die Zellen rosa und die Zellkerne blau angefärbt werden.

 

Biopsie gefärbt mit H&E (Hämalaun und Eosin),
Herzmuskelzellen in kräftigem rosa,
Zellkerne in blau, Bindegewebe in zartrosa

 

An diesen Schnitten werden die Herzmuskelzellen und deren Zellkerne beurteilt: deren Größe und Form, und wenn sie Veränderungen aufweisen ob sich diese in der gesamten Probe finden oder nur bestimmte Bereiche der Biopsie betroffen sind. Hieraus lässt sich dann ableiten, ob die Herzmuskelzellen „gesund“ oder „krank“ aussehen oder ob sich in bestimmten Bereichen der Probe nur noch Reste ehemals lebendiger Zellen finden.

Diese Informationen sind wichtig um zu verstehen, warum manche transplantierten Herzen kräftiger schlagen als andere. Denn Zellen die „krank“ oder sogar kaputt sind schwächen das Organ. Darüber hinaus kann man bei Vorliegen bestimmter Veränderungen an den Herzmuskelzellen Medikamente geben, die ein schwächer schlagendes Herz unterstützen und dessen Funktion auch wieder verbessern können.

Als nächstes wird begutachtet, ob sich in dem Gewebe Ansammlungen von Zellen des körpereigenen Abwehrsystems finden. Diese Zellen nennt man auch „Immunzellen“. Je nachdem wie viele sich davon in der Biopsie finden zeigen sie an, ob und in welchem Ausmaß eine Abstoßung stattfindet. Grob gesagt bedeuten viele Immunzellen eine schwerere und wenig Immunzellen eine leichtere Abstoßung. Verfeinert wird diese Bewertung durch zusätzliche Informationen über das Aussehen der Herzmuskelzellen, die sich in direkter Nachbarschaft der Immunzellen befinden. Hier wird beurteilt, ob die Herzmuskelzellen „gesund“ aussehen, Schäden aufweisen oder nur noch als bruchstückhafte Reste vorhanden sind.

Die Biopsie gibt demnach hier die Information, wie groß der Schaden im transplantierten Herzen ist, der durch die körpereigenen Abwehrzellen verursacht wurde. Auf dieser Grundlage wird dann die Immunsuppression, d.h. die Medikamente die das eigene Abwehrsystem unterdrücken, angepasst. Damit wird verhindert, dass das transplantierte Herz immer schwächer schlägt und sich womöglich seine Funktion überhaupt nicht mehr erholt.

Neben den Immunzellen und Herzmuskelzellen werden auch die kleinen Blutgefäße bewertet, die sich in einer Biopsie finden. Sie liegen zwischen den Herzmuskelzellen und sichern die Durchblutung und damit die Sauerstoffversorgung des transplantierten Organs.

Hier wird beurteilt, ob diese Gefäße verengt sind und folglich nicht mehr genügend Blut und Sauerstoff transportieren können. Wie wichtig diese kleinen, zwischen den Herzmuskelzellen liegenden Gefäße für die Kraft des transplantierten Herzens sind wurde bereits in unserem Beitrag in der vorherigen Ausgabe dieser Zeitschrift erläutert.

Im Anschluss wird in der Biopsie das „Bindegewebe“ beurteilt. Bindegewebe ist ein lockerer Verbund aus Zellen und Fasern, die sich zwischen den Herzmuskelzellen befinden und natürlicherweise in jedem Herzen vorkommen. Bindegewebe ist jedoch kein Muskelgewebe, d.h. es hilft nicht dabei, dass das Herz kräftig schlägt. Seine Aufgabe ist vielmehr für Blutgefäße und Nerven kleine „Straßen“ zu bilden, in denen diese verlaufen können. Bindegewebe ist aber auch das Gewebe, mit dem der Körper eine Verletzung „repariert“. Folglich kann durch Schädigung der Herzmuskelzellen, wie z. B. bei schwerer Abstoßung oder schlechter Durchblutung, der Anteil des Bindegewebes im transplantierten Herzen zunehmen. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang, denn der Körper versucht seine Verletzung selbst zu heilen. Mündet diese „Reparatur“ in zusammenhängenden, nur aus Bindegewebe bestehenden Bereichen, bezeichnet man dieses als „Narbe“. Das ist vom Prinzip her das gleiche, was wir an unserer Haut beobachten wenn wir uns tief verletzen. Ist das Bindegewebe jedoch insgesamt vermehrt ohne dabei zusammenhängende Flächen zu bilden, spricht man von vermehrter „Fibrose“. Wie oben schon erwähnt kann Bindegewebe die Kraft des Herzens nicht unterstützen, so dass zu viel „Narbe“ und „Fibrose“ das Herz schwächt. Außerdem stören Narben die elektrische Leitung im Herzen und zwischen den einzelnen Herzmuskelzellen, so dass diese möglicherweise „aus dem Takt“ geraten und nicht mehr gleichmäßig arbeiten. Das empfindet der Patient dann als Herzstolpern, bzw. sein Herz schlägt zu schnell oder zu langsam. Mit dem Wissen um die Ursache der so entstehenden Beschwerden des Patienten kann dann gezielt durch bestimmte Medikamente behandelt werden.

Nachdem nun die Färbung mit H&E ausführlich beurteilt wurde, wird jetzt eine zweite Farbreaktion beurteilt, die sich „Sirius-Färbung“ nennt und das Bindegewebe in der Biopsie durch eine hellrote Farbe hervorhebt.

 


Biopsie gefärbt nach Sirius, Bindegewebe in kräftigem orange,
Herzmuskelzellen in rosa, Zellkerne in braun

 

Der Anteil des Bindegewebes (bzw. der Fibrose oder Narben) kann in dieser speziellen Färbung anhand eines Computerprogramms ermittelt und bis auf den Quadratmikrometer (das ist ein Millionstel eines Quadratmeters) genau gemessen werden. Somit kann mit „harten Zahlen“ untermauert werden, ob sich viel oder wenig Bindegewebe in der Biopsie befindet. Das sogenannte „Fibrose-Protokoll“ wird auf einem Extrablatt jedem Biopsie-Befund beigelegt.

Zum Schluss wird der genaue Bauplan der Gewebeprobe mit einer speziellen Technik untersucht, die sich zunutze macht, dass die Oberfläche jeder Zelle eine streng festgelegte Struktur besitzt. Diese Struktur ist innerhalb des gleichen Gewebes identisch, d.h. die Oberflächen von z. B. Herzmuskelzellen sind gleich, sie unterscheiden sich jedoch von der Oberfläche aller anderen Zellen, die eben keine Herzmuskelzellen sind. Durch spezielle Färbetechniken ist es daher möglich, einzelne Zellen gesondert anzufärben und sie vom Rest der Gewebeprobe abzuheben. So können die einzelnen Zellen im Bauplan der Herzbiopsie genau gekennzeichnet werden. Dazu gehören verschiedene Sorten von Immunzellen, die Bausteine von Blutgefäßen und des Bindegewebes. Ferner kann durch diese Technik festgestellt werden, ob sich bestimmte Zellen in der Gewebeprobe vermehren. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen ergänzen die vorher erhobenen und oben genannten Befunde und bilden dann die dritte Seite des Biopsie-Befundes.

Somit steht uns am Ende der Befunderhebung einer Biopsie eine Vielzahl von Informationen zur Verfügung: wir können neben der Abstoßung auch eine Aussage über den Gesundheitszustand des Gewebes treffen und beurteilen, in wieweit der ursprüngliche Bauplan des Herzmuskels erhalten ist. Ferner ermöglicht die Biopsie eine frühzeitige Feststellung von Veränderungen des Herzmuskels, so dass eine entsprechende Behandlung mit Medikamenten begonnen werden kann bevor der Patient Beschwerden entwickelt.

 

Dr. habil. Nicola Hiemann, MD,
Consultant Cardiologist

Department of Cardiothoracic and Vascular Surgery
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

 

 

Datenschutz

1. Datenschutz auf einen Blick

Allgemeine Hinweise

Die folgenden Hinweise geben einen einfachen Überblick darüber, was mit Ihren personenbezogenen Daten passiert, wenn Sie diese Website besuchen. Personenbezogene Daten sind alle Daten, mit denen Sie persönlich identifiziert werden können. Ausführliche Informationen zum Thema Datenschutz entnehmen Sie unserer unter diesem Text aufgeführten Datenschutzerklärung.

Datenerfassung auf dieser Website

Wer ist verantwortlich für die Datenerfassung auf dieser Website?

Die Datenverarbeitung auf dieser Website erfolgt durch den Websitebetreiber. Dessen Kontaktdaten können Sie dem Abschnitt „Hinweis zur Verantwortlichen Stelle“ in dieser Datenschutzerklärung entnehmen.

Wie erfassen wir Ihre Daten?

Ihre Daten werden zum einen dadurch erhoben, dass Sie uns diese mitteilen. Hierbei kann es sich z. B. um Daten handeln, die Sie in ein Kontaktformular eingeben.

Andere Daten werden automatisch oder nach Ihrer Einwilligung beim Besuch der Website durch unsere IT-Systeme erfasst. Das sind vor allem technische Daten (z. B. Internetbrowser, Betriebssystem oder Uhrzeit des Seitenaufrufs). Die Erfassung dieser Daten erfolgt automatisch, sobald Sie diese Website betreten.

Wofür nutzen wir Ihre Daten?

Ein Teil der Daten wird erhoben, um eine fehlerfreie Bereitstellung der Website zu gewährleisten. Andere Daten können zur Analyse Ihres Nutzerverhaltens verwendet werden. Sofern über die Website Verträge geschlossen oder angebahnt werden können, werden die übermittelten Daten auch für Vertragsangebote, Bestellungen oder sonstige Auftragsanfragen verarbeitet.

Welche Rechte haben Sie bezüglich Ihrer Daten?

Sie haben jederzeit das Recht, unentgeltlich Auskunft über Herkunft, Empfänger und Zweck Ihrer gespeicherten personenbezogenen Daten zu erhalten. Sie haben außerdem ein Recht, die Berichtigung oder Löschung dieser Daten zu verlangen. Wenn Sie eine Einwilligung zur Datenverarbeitung erteilt haben, können Sie diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen. Außerdem haben Sie das Recht, unter bestimmten Umständen die Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu verlangen. Des Weiteren steht Ihnen ein Beschwerderecht bei der zuständigen Aufsichtsbehörde zu.

Hierzu sowie zu weiteren Fragen zum Thema Datenschutz können Sie sich jederzeit an uns wenden.

Analyse-Tools und Tools von Dritt­anbietern

Beim Besuch dieser Website kann Ihr Surf-Verhalten statistisch ausgewertet werden. Das geschieht vor allem mit sogenannten Analyseprogrammen.

Detaillierte Informationen zu diesen Analyseprogrammen finden Sie in der folgenden Datenschutzerklärung.

2. Hosting

Wir hosten die Inhalte unserer Website bei folgendem Anbieter:

Externes Hosting

Diese Website wird extern gehostet. Die personenbezogenen Daten, die auf dieser Website erfasst werden, werden auf den Servern des Hosters / der Hoster gespeichert. Hierbei kann es sich v. a. um IP-Adressen, Kontaktanfragen, Meta- und Kommunikationsdaten, Vertragsdaten, Kontaktdaten, Namen, Websitezugriffe und sonstige Daten, die über eine Website generiert werden, handeln.

Das externe Hosting erfolgt zum Zwecke der Vertragserfüllung gegenüber unseren potenziellen und bestehenden Kunden (Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO) und im Interesse einer sicheren, schnellen und effizienten Bereitstellung unseres Online-Angebots durch einen professionellen Anbieter (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Sofern eine entsprechende Einwilligung abgefragt wurde, erfolgt die Verarbeitung ausschließlich auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO und § 25 Abs. 1 TDDDG, soweit die Einwilligung die Speicherung von Cookies oder den Zugriff auf Informationen im Endgerät des Nutzers (z. B. Device-Fingerprinting) im Sinne des TDDDG umfasst. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Unser(e) Hoster wird bzw. werden Ihre Daten nur insoweit verarbeiten, wie dies zur Erfüllung seiner Leistungspflichten erforderlich ist und unsere Weisungen in Bezug auf diese Daten befolgen.

Wir setzen folgende(n) Hoster ein:

Serverprofis GmbH
Mondstr. 2-4
D-85622 Feldkirchen

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

3. Allgemeine Hinweise und Pflicht­informationen

Datenschutz

Die Betreiber dieser Seiten nehmen den Schutz Ihrer persönlichen Daten sehr ernst. Wir behandeln Ihre personenbezogenen Daten vertraulich und entsprechend den gesetzlichen Datenschutzvorschriften sowie dieser Datenschutzerklärung.

Wenn Sie diese Website benutzen, werden verschiedene personenbezogene Daten erhoben. Personenbezogene Daten sind Daten, mit denen Sie persönlich identifiziert werden können. Die vorliegende Datenschutzerklärung erläutert, welche Daten wir erheben und wofür wir sie nutzen. Sie erläutert auch, wie und zu welchem Zweck das geschieht.

Wir weisen darauf hin, dass die Datenübertragung im Internet (z. B. bei der Kommunikation per E-Mail) Sicherheitslücken aufweisen kann. Ein lückenloser Schutz der Daten vor dem Zugriff durch Dritte ist nicht möglich.

Hinweis zur verantwortlichen Stelle

Die verantwortliche Stelle für die Datenverarbeitung auf dieser Website ist:

transplantiert e.V.
Zescher Straße 12
12307 Berlin

Telefon: (0 30) 76 40 45 93
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Verantwortliche Stelle ist die natürliche oder juristische Person, die allein oder gemeinsam mit anderen über die Zwecke und Mittel der Verarbeitung von personenbezogenen Daten (z. B. Namen, E-Mail-Adressen o. Ä.) entscheidet.

Speicherdauer

Soweit innerhalb dieser Datenschutzerklärung keine speziellere Speicherdauer genannt wurde, verbleiben Ihre personenbezogenen Daten bei uns, bis der Zweck für die Datenverarbeitung entfällt. Wenn Sie ein berechtigtes Löschersuchen geltend machen oder eine Einwilligung zur Datenverarbeitung widerrufen, werden Ihre Daten gelöscht, sofern wir keine anderen rechtlich zulässigen Gründe für die Speicherung Ihrer personenbezogenen Daten haben (z. B. steuer- oder handelsrechtliche Aufbewahrungsfristen); im letztgenannten Fall erfolgt die Löschung nach Fortfall dieser Gründe.

Allgemeine Hinweise zu den Rechtsgrundlagen der Datenverarbeitung auf dieser Website

Sofern Sie in die Datenverarbeitung eingewilligt haben, verarbeiten wir Ihre personenbezogenen Daten auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO bzw. Art. 9 Abs. 2 lit. a DSGVO, sofern besondere Datenkategorien nach Art. 9 Abs. 1 DSGVO verarbeitet werden. Im Falle einer ausdrücklichen Einwilligung in die Übertragung personenbezogener Daten in Drittstaaten erfolgt die Datenverarbeitung außerdem auf Grundlage von Art. 49 Abs. 1 lit. a DSGVO. Sofern Sie in die Speicherung von Cookies oder in den Zugriff auf Informationen in Ihr Endgerät (z. B. via Device-Fingerprinting) eingewilligt haben, erfolgt die Datenverarbeitung zusätzlich auf Grundlage von § 25 Abs. 1 TDDDG. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar. Sind Ihre Daten zur Vertragserfüllung oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich, verarbeiten wir Ihre Daten auf Grundlage des Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO. Des Weiteren verarbeiten wir Ihre Daten, sofern diese zur Erfüllung einer rechtlichen Verpflichtung erforderlich sind auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO. Die Datenverarbeitung kann ferner auf Grundlage unseres berechtigten Interesses nach Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO erfolgen. Über die jeweils im Einzelfall einschlägigen Rechtsgrundlagen wird in den folgenden Absätzen dieser Datenschutzerklärung informiert.

Empfänger von personenbezogenen Daten

Im Rahmen unserer Geschäftstätigkeit arbeiten wir mit verschiedenen externen Stellen zusammen. Dabei ist teilweise auch eine Übermittlung von personenbezogenen Daten an diese externen Stellen erforderlich. Wir geben personenbezogene Daten nur dann an externe Stellen weiter, wenn dies im Rahmen einer Vertragserfüllung erforderlich ist, wenn wir gesetzlich hierzu verpflichtet sind (z. B. Weitergabe von Daten an Steuerbehörden), wenn wir ein berechtigtes Interesse nach Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO an der Weitergabe haben oder wenn eine sonstige Rechtsgrundlage die Datenweitergabe erlaubt. Beim Einsatz von Auftragsverarbeitern geben wir personenbezogene Daten unserer Kunden nur auf Grundlage eines gültigen Vertrags über Auftragsverarbeitung weiter. Im Falle einer gemeinsamen Verarbeitung wird ein Vertrag über gemeinsame Verarbeitung geschlossen.

Widerruf Ihrer Einwilligung zur Datenverarbeitung

Viele Datenverarbeitungsvorgänge sind nur mit Ihrer ausdrücklichen Einwilligung möglich. Sie können eine bereits erteilte Einwilligung jederzeit widerrufen. Die Rechtmäßigkeit der bis zum Widerruf erfolgten Datenverarbeitung bleibt vom Widerruf unberührt.

Widerspruchsrecht gegen die Datenerhebung in besonderen Fällen sowie gegen Direktwerbung (Art. 21 DSGVO)

WENN DIE DATENVERARBEITUNG AUF GRUNDLAGE VON ART. 6 ABS. 1 LIT. E ODER F DSGVO ERFOLGT, HABEN SIE JEDERZEIT DAS RECHT, AUS GRÜNDEN, DIE SICH AUS IHRER BESONDEREN SITUATION ERGEBEN, GEGEN DIE VERARBEITUNG IHRER PERSONENBEZOGENEN DATEN WIDERSPRUCH EINZULEGEN; DIES GILT AUCH FÜR EIN AUF DIESE BESTIMMUNGEN GESTÜTZTES PROFILING. DIE JEWEILIGE RECHTSGRUNDLAGE, AUF DENEN EINE VERARBEITUNG BERUHT, ENTNEHMEN SIE DIESER DATENSCHUTZERKLÄRUNG. WENN SIE WIDERSPRUCH EINLEGEN, WERDEN WIR IHRE BETROFFENEN PERSONENBEZOGENEN DATEN NICHT MEHR VERARBEITEN, ES SEI DENN, WIR KÖNNEN ZWINGENDE SCHUTZWÜRDIGE GRÜNDE FÜR DIE VERARBEITUNG NACHWEISEN, DIE IHRE INTERESSEN, RECHTE UND FREIHEITEN ÜBERWIEGEN ODER DIE VERARBEITUNG DIENT DER GELTENDMACHUNG, AUSÜBUNG ODER VERTEIDIGUNG VON RECHTSANSPRÜCHEN (WIDERSPRUCH NACH ART. 21 ABS. 1 DSGVO).

WERDEN IHRE PERSONENBEZOGENEN DATEN VERARBEITET, UM DIREKTWERBUNG ZU BETREIBEN, SO HABEN SIE DAS RECHT, JEDERZEIT WIDERSPRUCH GEGEN DIE VERARBEITUNG SIE BETREFFENDER PERSONENBEZOGENER DATEN ZUM ZWECKE DERARTIGER WERBUNG EINZULEGEN; DIES GILT AUCH FÜR DAS PROFILING, SOWEIT ES MIT SOLCHER DIREKTWERBUNG IN VERBINDUNG STEHT. WENN SIE WIDERSPRECHEN, WERDEN IHRE PERSONENBEZOGENEN DATEN ANSCHLIESSEND NICHT MEHR ZUM ZWECKE DER DIREKTWERBUNG VERWENDET (WIDERSPRUCH NACH ART. 21 ABS. 2 DSGVO).

Beschwerde­recht bei der zuständigen Aufsichts­behörde

Im Falle von Verstößen gegen die DSGVO steht den Betroffenen ein Beschwerderecht bei einer Aufsichtsbehörde, insbesondere in dem Mitgliedstaat ihres gewöhnlichen Aufenthalts, ihres Arbeitsplatzes oder des Orts des mutmaßlichen Verstoßes zu. Das Beschwerderecht besteht unbeschadet anderweitiger verwaltungsrechtlicher oder gerichtlicher Rechtsbehelfe.

Recht auf Daten­übertrag­barkeit

Sie haben das Recht, Daten, die wir auf Grundlage Ihrer Einwilligung oder in Erfüllung eines Vertrags automatisiert verarbeiten, an sich oder an einen Dritten in einem gängigen, maschinenlesbaren Format aushändigen zu lassen. Sofern Sie die direkte Übertragung der Daten an einen anderen Verantwortlichen verlangen, erfolgt dies nur, soweit es technisch machbar ist.

Auskunft, Berichtigung und Löschung

Sie haben im Rahmen der geltenden gesetzlichen Bestimmungen jederzeit das Recht auf unentgeltliche Auskunft über Ihre gespeicherten personenbezogenen Daten, deren Herkunft und Empfänger und den Zweck der Datenverarbeitung und ggf. ein Recht auf Berichtigung oder Löschung dieser Daten. Hierzu sowie zu weiteren Fragen zum Thema personenbezogene Daten können Sie sich jederzeit an uns wenden.

Recht auf Einschränkung der Verarbeitung

Sie haben das Recht, die Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu verlangen. Hierzu können Sie sich jederzeit an uns wenden. Das Recht auf Einschränkung der Verarbeitung besteht in folgenden Fällen:

  • Wenn Sie die Richtigkeit Ihrer bei uns gespeicherten personenbezogenen Daten bestreiten, benötigen wir in der Regel Zeit, um dies zu überprüfen. Für die Dauer der Prüfung haben Sie das Recht, die Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu verlangen.
  • Wenn die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten unrechtmäßig geschah/geschieht, können Sie statt der Löschung die Einschränkung der Datenverarbeitung verlangen.
  • Wenn wir Ihre personenbezogenen Daten nicht mehr benötigen, Sie sie jedoch zur Ausübung, Verteidigung oder Geltendmachung von Rechtsansprüchen benötigen, haben Sie das Recht, statt der Löschung die Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu verlangen.
  • Wenn Sie einen Widerspruch nach Art. 21 Abs. 1 DSGVO eingelegt haben, muss eine Abwägung zwischen Ihren und unseren Interessen vorgenommen werden. Solange noch nicht feststeht, wessen Interessen überwiegen, haben Sie das Recht, die Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten zu verlangen.

Wenn Sie die Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten eingeschränkt haben, dürfen diese Daten – von ihrer Speicherung abgesehen – nur mit Ihrer Einwilligung oder zur Geltendmachung, Ausübung oder Verteidigung von Rechtsansprüchen oder zum Schutz der Rechte einer anderen natürlichen oder juristischen Person oder aus Gründen eines wichtigen öffentlichen Interesses der Europäischen Union oder eines Mitgliedstaats verarbeitet werden.

SSL- bzw. TLS-Verschlüsselung

Diese Seite nutzt aus Sicherheitsgründen und zum Schutz der Übertragung vertraulicher Inhalte, wie zum Beispiel Bestellungen oder Anfragen, die Sie an uns als Seitenbetreiber senden, eine SSL- bzw. TLS-Verschlüsselung. Eine verschlüsselte Verbindung erkennen Sie daran, dass die Adresszeile des Browsers von „http://“ auf „https://“ wechselt und an dem Schloss-Symbol in Ihrer Browserzeile.

Wenn die SSL- bzw. TLS-Verschlüsselung aktiviert ist, können die Daten, die Sie an uns übermitteln, nicht von Dritten mitgelesen werden.

Widerspruch gegen Werbe-E-Mails

Der Nutzung von im Rahmen der Impressumspflicht veröffentlichten Kontaktdaten zur Übersendung von nicht ausdrücklich angeforderter Werbung und Informationsmaterialien wird hiermit widersprochen. Die Betreiber der Seiten behalten sich ausdrücklich rechtliche Schritte im Falle der unverlangten Zusendung von Werbeinformationen, etwa durch Spam-E-Mails, vor.

4. Datenerfassung auf dieser Website

Cookies

Unsere Internetseiten verwenden so genannte „Cookies“. Cookies sind kleine Datenpakete und richten auf Ihrem Endgerät keinen Schaden an. Sie werden entweder vorübergehend für die Dauer einer Sitzung (Session-Cookies) oder dauerhaft (permanente Cookies) auf Ihrem Endgerät gespeichert. Session-Cookies werden nach Ende Ihres Besuchs automatisch gelöscht. Permanente Cookies bleiben auf Ihrem Endgerät gespeichert, bis Sie diese selbst löschen oder eine automatische Löschung durch Ihren Webbrowser erfolgt.

Cookies können von uns (First-Party-Cookies) oder von Drittunternehmen stammen (sog. Third-Party-Cookies). Third-Party-Cookies ermöglichen die Einbindung bestimmter Dienstleistungen von Drittunternehmen innerhalb von Webseiten (z. B. Cookies zur Abwicklung von Zahlungsdienstleistungen).

Cookies haben verschiedene Funktionen. Zahlreiche Cookies sind technisch notwendig, da bestimmte Webseitenfunktionen ohne diese nicht funktionieren würden (z. B. die Warenkorbfunktion oder die Anzeige von Videos). Andere Cookies können zur Auswertung des Nutzerverhaltens oder zu Werbezwecken verwendet werden.

Cookies, die zur Durchführung des elektronischen Kommunikationsvorgangs, zur Bereitstellung bestimmter, von Ihnen erwünschter Funktionen (z. B. für die Warenkorbfunktion) oder zur Optimierung der Website (z. B. Cookies zur Messung des Webpublikums) erforderlich sind (notwendige Cookies), werden auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO gespeichert, sofern keine andere Rechtsgrundlage angegeben wird. Der Websitebetreiber hat ein berechtigtes Interesse an der Speicherung von notwendigen Cookies zur technisch fehlerfreien und optimierten Bereitstellung seiner Dienste. Sofern eine Einwilligung zur Speicherung von Cookies und vergleichbaren Wiedererkennungstechnologien abgefragt wurde, erfolgt die Verarbeitung ausschließlich auf Grundlage dieser Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO und § 25 Abs. 1 TDDDG); die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Sie können Ihren Browser so einstellen, dass Sie über das Setzen von Cookies informiert werden und Cookies nur im Einzelfall erlauben, die Annahme von Cookies für bestimmte Fälle oder generell ausschließen sowie das automatische Löschen der Cookies beim Schließen des Browsers aktivieren. Bei der Deaktivierung von Cookies kann die Funktionalität dieser Website eingeschränkt sein.

Welche Cookies und Dienste auf dieser Website eingesetzt werden, können Sie dieser Datenschutzerklärung entnehmen.

Einwilligung mit Usercentrics

Diese Website nutzt die Consent-Technologie von Usercentrics, um Ihre Einwilligung zur Speicherung bestimmter Cookies auf Ihrem Endgerät oder zum Einsatz bestimmter Technologien einzuholen und diese datenschutzkonform zu dokumentieren. Anbieter dieser Technologie ist die Usercentrics GmbH, Sendlinger Straße 7, 80331 München, Website: https://usercentrics.com/de/ (im Folgenden „Usercentrics“).

Wenn Sie unsere Website betreten, werden folgende personenbezogene Daten an Usercentrics übertragen:

  • Ihre Einwilligung(en) bzw. der Widerruf Ihrer Einwilligung(en)
  • Ihre IP-Adresse
  • Informationen über Ihren Browser
  • Informationen über Ihr Endgerät
  • Zeitpunkt Ihres Besuchs auf der Website
  • Geolocation

Des Weiteren speichert Usercentrics ein Cookie in Ihrem Browser, um Ihnen die erteilten Einwilligungen bzw. deren Widerruf zuordnen zu können. Die so erfassten Daten werden gespeichert, bis Sie uns zur Löschung auffordern, das Usercentrics-Cookie selbst löschen oder der Zweck für die Datenspeicherung entfällt. Zwingende gesetzliche Aufbewahrungspflichten bleiben unberührt.

Das Usercentrics-Banner auf dieser Website wurde mit Hilfe von eRecht24 konfiguriert. Das erkennen Sie daran, dass im Banner das Logo von eRecht24 auftaucht. Um das eRecht24-Logo im Banner auszuspielen, wird eine Verbindung zum Bildserver von eRecht24 hergestellt. Hierbei wird auch die IP-Adresse übertragen, die jedoch nur in anonymisierter Form in den Server-Logs gespeichert wird. Der Bildserver von eRecht24 befindet sich in Deutschland bei einem deutschen Anbieter. Das Banner selbst wird ausschließlich von Usercentrics zur Verfügung gestellt.

Der Einsatz von Usercentrics erfolgt, um die gesetzlich vorgeschriebenen Einwilligungen für den Einsatz bestimmter Technologien einzuholen. Rechtsgrundlage hierfür ist Art. 6 Abs. 1 lit. c DSGVO.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

Server-Log-Dateien

Der Provider der Seiten erhebt und speichert automatisch Informationen in so genannten Server-Log-Dateien, die Ihr Browser automatisch an uns übermittelt. Dies sind:

  • Browsertyp und Browserversion
  • verwendetes Betriebssystem
  • Referrer URL
  • Hostname des zugreifenden Rechners
  • Uhrzeit der Serveranfrage
  • IP-Adresse

Eine Zusammenführung dieser Daten mit anderen Datenquellen wird nicht vorgenommen.

Die Erfassung dieser Daten erfolgt auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Der Websitebetreiber hat ein berechtigtes Interesse an der technisch fehlerfreien Darstellung und der Optimierung seiner Website – hierzu müssen die Server-Log-Files erfasst werden.

Kontaktformular

Wenn Sie uns per Kontaktformular Anfragen zukommen lassen, werden Ihre Angaben aus dem Anfrageformular inklusive der von Ihnen dort angegebenen Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen bei uns gespeichert. Diese Daten geben wir nicht ohne Ihre Einwilligung weiter.

Die Verarbeitung dieser Daten erfolgt auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO, sofern Ihre Anfrage mit der Erfüllung eines Vertrags zusammenhängt oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich ist. In allen übrigen Fällen beruht die Verarbeitung auf unserem berechtigten Interesse an der effektiven Bearbeitung der an uns gerichteten Anfragen (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) oder auf Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO) sofern diese abgefragt wurde; die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Die von Ihnen im Kontaktformular eingegebenen Daten verbleiben bei uns, bis Sie uns zur Löschung auffordern, Ihre Einwilligung zur Speicherung widerrufen oder der Zweck für die Datenspeicherung entfällt (z. B. nach abgeschlossener Bearbeitung Ihrer Anfrage). Zwingende gesetzliche Bestimmungen – insbesondere Aufbewahrungsfristen – bleiben unberührt.

Anfrage per E-Mail, Telefon oder Telefax

Wenn Sie uns per E-Mail, Telefon oder Telefax kontaktieren, wird Ihre Anfrage inklusive aller daraus hervorgehenden personenbezogenen Daten (Name, Anfrage) zum Zwecke der Bearbeitung Ihres Anliegens bei uns gespeichert und verarbeitet. Diese Daten geben wir nicht ohne Ihre Einwilligung weiter.

Die Verarbeitung dieser Daten erfolgt auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO, sofern Ihre Anfrage mit der Erfüllung eines Vertrags zusammenhängt oder zur Durchführung vorvertraglicher Maßnahmen erforderlich ist. In allen übrigen Fällen beruht die Verarbeitung auf unserem berechtigten Interesse an der effektiven Bearbeitung der an uns gerichteten Anfragen (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO) oder auf Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO) sofern diese abgefragt wurde; die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Die von Ihnen an uns per Kontaktanfragen übersandten Daten verbleiben bei uns, bis Sie uns zur Löschung auffordern, Ihre Einwilligung zur Speicherung widerrufen oder der Zweck für die Datenspeicherung entfällt (z. B. nach abgeschlossener Bearbeitung Ihres Anliegens). Zwingende gesetzliche Bestimmungen – insbesondere gesetzliche Aufbewahrungsfristen – bleiben unberührt.

5. Soziale Medien

Instagram

Auf dieser Website sind Funktionen des Dienstes Instagram eingebunden. Diese Funktionen werden angeboten durch die Meta Platforms Ireland Limited, Merrion Road, Dublin 4, D04 X2K5, Irland.

Wenn das Social-Media-Element aktiv ist, wird eine direkte Verbindung zwischen Ihrem Endgerät und dem Instagram-Server hergestellt. Instagram erhält dadurch Informationen über den Besuch dieser Website durch Sie.

Wenn Sie in Ihrem Instagram-Account eingeloggt sind, können Sie durch Anklicken des Instagram-Buttons die Inhalte dieser Website mit Ihrem Instagram-Profil verlinken. Dadurch kann Instagram den Besuch dieser Website Ihrem Benutzerkonto zuordnen. Wir weisen darauf hin, dass wir als Anbieter der Seiten keine Kenntnis vom Inhalt der übermittelten Daten sowie deren Nutzung durch Instagram erhalten.

Die Nutzung dieses Dienstes erfolgt auf Grundlage Ihrer Einwilligung nach Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO und § 25 Abs. 1 TDDDG. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Soweit mit Hilfe des hier beschriebenen Tools personenbezogene Daten auf unserer Website erfasst und an Facebook bzw. Instagram weitergeleitet werden, sind wir und die Meta Platforms Ireland Limited, 4 Grand Canal Square, Grand Canal Harbour, Dublin 2, Irland gemeinsam für diese Datenverarbeitung verantwortlich (Art. 26 DSGVO). Die gemeinsame Verantwortlichkeit beschränkt sich dabei ausschließlich auf die Erfassung der Daten und deren Weitergabe an Facebook bzw. Instagram. Die nach der Weiterleitung erfolgende Verarbeitung durch Facebook bzw. Instagram ist nicht Teil der gemeinsamen Verantwortung. Die uns gemeinsam obliegenden Verpflichtungen wurden in einer Vereinbarung über gemeinsame Verarbeitung festgehalten. Den Wortlaut der Vereinbarung finden Sie unter: https://www.facebook.com/legal/controller_addendum. Laut dieser Vereinbarung sind wir für die Erteilung der Datenschutzinformationen beim Einsatz des Facebook- bzw. Instagram-Tools und für die datenschutzrechtlich sichere Implementierung des Tools auf unserer Website verantwortlich. Für die Datensicherheit der Facebook bzw. Instagram-Produkte ist Facebook verantwortlich. Betroffenenrechte (z. B. Auskunftsersuchen) hinsichtlich der bei Facebook bzw. Instagram verarbeiteten Daten können Sie direkt bei Facebook geltend machen. Wenn Sie die Betroffenenrechte bei uns geltend machen, sind wir verpflichtet, diese an Facebook weiterzuleiten.

Die Datenübertragung in die USA wird auf die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission gestützt. Details finden Sie hier: https://www.facebook.com/legal/EU_data_transfer_addendum, https://privacycenter.instagram.com/policy/ und https://de-de.facebook.com/help/566994660333381.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in der Datenschutzerklärung von Instagram: https://privacycenter.instagram.com/policy/.

Das Unternehmen verfügt über eine Zertifizierung nach dem „EU-US Data Privacy Framework“ (DPF). Der DPF ist ein Übereinkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, der die Einhaltung europäischer Datenschutzstandards bei Datenverarbeitungen in den USA gewährleisten soll. Jedes nach dem DPF zertifizierte Unternehmen verpflichtet sich, diese Datenschutzstandards einzuhalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie vom Anbieter unter folgendem Link: https://www.dataprivacyframework.gov/participant/4452.

6. Analyse-Tools und Werbung

Matomo

Diese Website benutzt den Open Source Webanalysedienst Matomo.

Mit Hilfe von Matomo sind wir in der Lage Daten über die Nutzung unserer Website durch die Websitebesucher zu erfassen und zu analysieren. Hierdurch können wir u. a. herausfinden, wann welche Seitenaufrufe getätigt wurden und aus welcher Region sie kommen. Außerdem erfassen wir verschiedene Logdateien (z. B. IP-Adresse, Referrer, verwendete Browser und Betriebssysteme) und können messen, ob unsere Websitebesucher bestimmte Aktionen durchführen (z. B. Klicks, Käufe u. Ä.).

Die Nutzung dieses Analyse-Tools erfolgt auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Der Websitebetreiber hat ein berechtigtes Interesse an der Analyse des Nutzerverhaltens, um sowohl sein Webangebot als auch seine Werbung zu optimieren. Sofern eine entsprechende Einwilligung abgefragt wurde, erfolgt die Verarbeitung ausschließlich auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO und § 25 Abs. 1 TDDDG, soweit die Einwilligung die Speicherung von Cookies oder den Zugriff auf Informationen im Endgerät des Nutzers (z. B. Device-Fingerprinting) im Sinne des TDDDG umfasst. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

IP-Anonymisierung

Bei der Analyse mit Matomo setzen wir IP-Anonymisierung ein. Hierbei wird Ihre IP-Adresse vor der Analyse gekürzt, sodass Sie Ihnen nicht mehr eindeutig zuordenbar ist.

Cookielose Analyse

Wir haben Matomo so konfiguriert, dass Matomo keine Cookies in Ihrem Browser speichert.

Hosting

Wir hosten Matomo bei folgendem Drittanbieter:

Serverprofis GmbH
Mondstr. 2-4
D-85622 Feldkirchen

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

7. Newsletter

Newsletter­daten

Wenn Sie den auf der Website angebotenen Newsletter beziehen möchten, benötigen wir von Ihnen eine E-Mail-Adresse sowie Informationen, welche uns die Überprüfung gestatten, dass Sie der Inhaber der angegebenen E-Mail-Adresse sind und mit dem Empfang des Newsletters einverstanden sind. Weitere Daten werden nicht bzw. nur auf freiwilliger Basis erhoben. Diese Daten verwenden wir ausschließlich für den Versand der angeforderten Informationen und geben diese nicht an Dritte weiter.

Die Verarbeitung der in das Newsletteranmeldeformular eingegebenen Daten erfolgt ausschließlich auf Grundlage Ihrer Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO). Die erteilte Einwilligung zur Speicherung der Daten, der E-Mail-Adresse sowie deren Nutzung zum Versand des Newsletters können Sie jederzeit widerrufen, etwa über den „Austragen“-Link im Newsletter. Die Rechtmäßigkeit der bereits erfolgten Datenverarbeitungsvorgänge bleibt vom Widerruf unberührt.

Die von Ihnen zum Zwecke des Newsletter-Bezugs bei uns hinterlegten Daten werden von uns bis zu Ihrer Austragung aus dem Newsletter bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter gespeichert und nach der Abbestellung des Newsletters oder nach Zweckfortfall aus der Newsletterverteilerliste gelöscht. Wir behalten uns vor, E-Mail-Adressen aus unserem Newsletterverteiler nach eigenem Ermessen im Rahmen unseres berechtigten Interesses nach Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO zu löschen oder zu sperren.

Daten, die zu anderen Zwecken bei uns gespeichert wurden, bleiben hiervon unberührt.

Nach Ihrer Austragung aus der Newsletterverteilerliste wird Ihre E-Mail-Adresse bei uns bzw. dem Newsletterdiensteanbieter ggf. in einer Blacklist gespeichert, sofern dies zur Verhinderung künftiger Mailings erforderlich ist. Die Daten aus der Blacklist werden nur für diesen Zweck verwendet und nicht mit anderen Daten zusammengeführt. Dies dient sowohl Ihrem Interesse als auch unserem Interesse an der Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben beim Versand von Newslettern (berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Die Speicherung in der Blacklist ist zeitlich nicht befristet. Sie können der Speicherung widersprechen, sofern Ihre Interessen unser berechtigtes Interesse überwiegen.

8. Plugins und Tools

YouTube mit erweitertem Datenschutz

Diese Website bindet Videos der Website YouTube ein. Betreiber der Website ist die Google Ireland Limited („Google”), Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Irland.

Wenn Sie eine dieser Website besuchen, auf denen YouTube eingebunden ist, wird eine Verbindung zu den Servern von YouTube hergestellt. Dabei wird dem YouTube-Server mitgeteilt, welche unserer Seiten Sie besucht haben. Wenn Sie in Ihrem YouTube-Account eingeloggt sind, ermöglichen Sie YouTube, Ihr Surfverhalten direkt Ihrem persönlichen Profil zuzuordnen. Dies können Sie verhindern, indem Sie sich aus Ihrem YouTube-Account ausloggen.

Wir nutzen YouTube im erweiterten Datenschutzmodus. Videos, die im erweiterten Datenschutzmodus abgespielt werden, werden nach Aussage von YouTube nicht zur Personalisierung des Surfens auf YouTube eingesetzt. Anzeigen, die im erweiterten Datenschutzmodus ausgespielt werden, sind ebenfalls nicht personalisiert. Im erweiterten Datenschutzmodus werden keine Cookies gesetzt. Stattdessen werden jedoch sogenannte Local Storage Elemente im Browser des Users gespeichert, die ähnlich wie Cookies personenbezogene Daten beinhalten und zur Wiedererkennung eingesetzt werden können. Details zum erweiterten Datenschutzmodus finden Sie hier: https://support.google.com/youtube/answer/171780.

Gegebenenfalls können nach der Aktivierung eines YouTube-Videos weitere Datenverarbeitungsvorgänge ausgelöst werden, auf die wir keinen Einfluss haben.

Die Nutzung von YouTube erfolgt im Interesse einer ansprechenden Darstellung unserer Online-Angebote. Dies stellt ein berechtigtes Interesse im Sinne von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO dar. Sofern eine entsprechende Einwilligung abgefragt wurde, erfolgt die Verarbeitung ausschließlich auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO und § 25 Abs. 1 TDDDG, soweit die Einwilligung die Speicherung von Cookies oder den Zugriff auf Informationen im Endgerät des Nutzers (z. B. Device-Fingerprinting) im Sinne des TDDDG umfasst. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Weitere Informationen über Datenschutz bei YouTube finden Sie in deren Datenschutzerklärung unter: https://policies.google.com/privacy?hl=de.

Das Unternehmen verfügt über eine Zertifizierung nach dem „EU-US Data Privacy Framework“ (DPF). Der DPF ist ein Übereinkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, der die Einhaltung europäischer Datenschutzstandards bei Datenverarbeitungen in den USA gewährleisten soll. Jedes nach dem DPF zertifizierte Unternehmen verpflichtet sich, diese Datenschutzstandards einzuhalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie vom Anbieter unter folgendem Link: https://www.dataprivacyframework.gov/participant/5780.

Vimeo ohne Tracking (Do-Not-Track)

Diese Website nutzt Plugins des Videoportals Vimeo. Anbieter ist die Vimeo Inc., 555 West 18th Street, New York, New York 10011, USA.

Wenn Sie eine unserer mit Vimeo-Videos ausgestatteten Seiten besuchen, wird eine Verbindung zu den Servern von Vimeo hergestellt. Dabei wird dem Vimeo-Server mitgeteilt, welche unserer Seiten Sie besucht haben. Zudem erlangt Vimeo Ihre IP-Adresse. Wir haben Vimeo jedoch so eingestellt, dass Vimeo Ihre Nutzeraktivitäten nicht nachverfolgen und keine Cookies setzen wird.

Die Nutzung von Vimeo erfolgt im Interesse einer ansprechenden Darstellung unserer Online-Angebote. Dies stellt ein berechtigtes Interesse im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO dar. Sofern eine entsprechende Einwilligung abgefragt wurde, erfolgt die Verarbeitung ausschließlich auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO; die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Die Datenübertragung in die USA wird auf die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission sowie nach Aussage von Vimeo auf „berechtigte Geschäftsinteressen“ gestützt. Details finden Sie hier: https://vimeo.com/privacy.

Weitere Informationen zum Umgang mit Nutzerdaten finden Sie in der Datenschutzerklärung von Vimeo unter: https://vimeo.com/privacy.

Das Unternehmen verfügt über eine Zertifizierung nach dem „EU-US Data Privacy Framework“ (DPF). Der DPF ist ein Übereinkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, der die Einhaltung europäischer Datenschutzstandards bei Datenverarbeitungen in den USA gewährleisten soll. Jedes nach dem DPF zertifizierte Unternehmen verpflichtet sich, diese Datenschutzstandards einzuhalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie vom Anbieter unter folgendem Link: https://www.dataprivacyframework.gov/participant/5711.

Google Fonts (lokales Hosting)

Diese Seite nutzt zur einheitlichen Darstellung von Schriftarten so genannte Google Fonts, die von Google bereitgestellt werden. Die Google Fonts sind lokal installiert. Eine Verbindung zu Servern von Google findet dabei nicht statt.

Weitere Informationen zu Google Fonts finden Sie unter https://developers.google.com/fonts/faq und in der Datenschutzerklärung von Google: https://policies.google.com/privacy?hl=de.

Google reCAPTCHA

Wir nutzen „Google reCAPTCHA“ (im Folgenden „reCAPTCHA“) auf dieser Website. Anbieter ist die Google Ireland Limited („Google“), Gordon House, Barrow Street, Dublin 4, Irland.

Mit reCAPTCHA soll überprüft werden, ob die Dateneingabe auf dieser Website (z. B. in einem Kontaktformular) durch einen Menschen oder durch ein automatisiertes Programm erfolgt. Hierzu analysiert reCAPTCHA das Verhalten des Websitebesuchers anhand verschiedener Merkmale. Diese Analyse beginnt automatisch, sobald der Websitebesucher die Website betritt. Zur Analyse wertet reCAPTCHA verschiedene Informationen aus (z. B. IP-Adresse, Verweildauer des Websitebesuchers auf der Website oder vom Nutzer getätigte Mausbewegungen). Die bei der Analyse erfassten Daten werden an Google weitergeleitet.

Die reCAPTCHA-Analysen laufen vollständig im Hintergrund. Websitebesucher werden nicht darauf hingewiesen, dass eine Analyse stattfindet.

Die Speicherung und Analyse der Daten erfolgt auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Der Websitebetreiber hat ein berechtigtes Interesse daran, seine Webangebote vor missbräuchlicher automatisierter Ausspähung und vor SPAM zu schützen. Sofern eine entsprechende Einwilligung abgefragt wurde, erfolgt die Verarbeitung ausschließlich auf Grundlage von Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO und § 25 Abs. 1 TDDDG, soweit die Einwilligung die Speicherung von Cookies oder den Zugriff auf Informationen im Endgerät des Nutzers (z. B. Device-Fingerprinting) im Sinne des TDDDG umfasst. Die Einwilligung ist jederzeit widerrufbar.

Weitere Informationen zu Google reCAPTCHA entnehmen Sie den Google-Datenschutzbestimmungen und den Google Nutzungsbedingungen unter folgenden Links: https://policies.google.com/privacy?hl=de und https://policies.google.com/terms?hl=de.

Das Unternehmen verfügt über eine Zertifizierung nach dem „EU-US Data Privacy Framework“ (DPF). Der DPF ist ein Übereinkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, der die Einhaltung europäischer Datenschutzstandards bei Datenverarbeitungen in den USA gewährleisten soll. Jedes nach dem DPF zertifizierte Unternehmen verpflichtet sich, diese Datenschutzstandards einzuhalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie vom Anbieter unter folgendem Link: https://www.dataprivacyframework.gov/participant/5780.

9. eCommerce und Zahlungs­anbieter

Verarbeiten von Kunden- und Vertragsdaten

Wir erheben, verarbeiten und nutzen personenbezogene Kunden- und Vertragsdaten zur Begründung, inhaltlichen Ausgestaltung und Änderung unserer Vertragsbeziehungen. Personenbezogene Daten über die Inanspruchnahme dieser Website (Nutzungsdaten) erheben, verarbeiten und nutzen wir nur, soweit dies erforderlich ist, um dem Nutzer die Inanspruchnahme des Dienstes zu ermöglichen oder abzurechnen. Rechtsgrundlage hierfür ist Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO.

Die erhobenen Kundendaten werden nach Abschluss des Auftrags oder Beendigung der Geschäftsbeziehung und Ablauf der ggf. bestehenden gesetzlichen Aufbewahrungsfristen gelöscht. Gesetzliche Aufbewahrungsfristen bleiben unberührt.

10. Audio- und Videokonferenzen

Datenverarbeitung

Für die Kommunikation mit unseren Kunden setzen wir unter anderen Online-Konferenz-Tools ein. Die im Einzelnen von uns genutzten Tools sind unten aufgelistet. Wenn Sie mit uns per Video- oder Audiokonferenz via Internet kommunizieren, werden Ihre personenbezogenen Daten von uns und dem Anbieter des jeweiligen Konferenz-Tools erfasst und verarbeitet.

Die Konferenz-Tools erfassen dabei alle Daten, die Sie zur Nutzung der Tools bereitstellen/einsetzen (E-Mail-Adresse und/oder Ihre Telefonnummer). Ferner verarbeiten die Konferenz-Tools die Dauer der Konferenz, Beginn und Ende (Zeit) der Teilnahme an der Konferenz, Anzahl der Teilnehmer und sonstige „Kontextinformationen“ im Zusammenhang mit dem Kommunikationsvorgang (Metadaten).

Des Weiteren verarbeitet der Anbieter des Tools alle technischen Daten, die zur Abwicklung der Online-Kommunikation erforderlich sind. Dies umfasst insbesondere IP-Adressen, MAC-Adressen, Geräte-IDs, Gerätetyp, Betriebssystemtyp und -version, Client-Version, Kameratyp, Mikrofon oder Lautsprecher sowie die Art der Verbindung.

Sofern innerhalb des Tools Inhalte ausgetauscht, hochgeladen oder in sonstiger Weise bereitgestellt werden, werden diese ebenfalls auf den Servern der Tool-Anbieter gespeichert. Zu solchen Inhalten zählen insbesondere Cloud-Aufzeichnungen, Chat-/ Sofortnachrichten, Voicemails hochgeladene Fotos und Videos, Dateien, Whiteboards und andere Informationen, die während der Nutzung des Dienstes geteilt werden.

Bitte beachten Sie, dass wir nicht vollumfänglich Einfluss auf die Datenverarbeitungsvorgänge der verwendeten Tools haben. Unsere Möglichkeiten richten sich maßgeblich nach der Unternehmenspolitik des jeweiligen Anbieters. Weitere Hinweise zur Datenverarbeitung durch die Konferenztools entnehmen Sie den Datenschutzerklärungen der jeweils eingesetzten Tools, die wir unter diesem Text aufgeführt haben.

Zweck und Rechtsgrundlagen

Die Konferenz-Tools werden genutzt, um mit angehenden oder bestehenden Vertragspartnern zu kommunizieren oder bestimmte Leistungen gegenüber unseren Kunden anzubieten (Art. 6 Abs. 1 lit. b DSGVO). Des Weiteren dient der Einsatz der Tools der allgemeinen Vereinfachung und Beschleunigung der Kommunikation mit uns bzw. unserem Unternehmen (berechtigtes Interesse im Sinne von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO). Soweit eine Einwilligung abgefragt wurde, erfolgt der Einsatz der betreffenden Tools auf Grundlage dieser Einwilligung; die Einwilligung ist jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufbar.

Speicherdauer

Die unmittelbar von uns über die Video- und Konferenz-Tools erfassten Daten werden von unseren Systemen gelöscht, sobald Sie uns zur Löschung auffordern, Ihre Einwilligung zur Speicherung widerrufen oder der Zweck für die Datenspeicherung entfällt. Gespeicherte Cookies verbleiben auf Ihrem Endgerät, bis Sie sie löschen. Zwingende gesetzliche Aufbewahrungsfristen bleiben unberührt.

Auf die Speicherdauer Ihrer Daten, die von den Betreibern der Konferenz-Tools zu eigenen Zwecken gespeichert werden, haben wir keinen Einfluss. Für Einzelheiten dazu informieren Sie sich bitte direkt bei den Betreibern der Konferenz-Tools.

Eingesetzte Konferenz-Tools

Wir setzen folgende Konferenz-Tools ein:

Zoom

Wir nutzen Zoom. Anbieter dieses Dienstes ist die Zoom Communications Inc., San Jose, 55 Almaden Boulevard, 6th Floor, San Jose, CA 95113, USA. Details zur Datenverarbeitung entnehmen Sie der Datenschutzerklärung von Zoom: https://explore.zoom.us/de/privacy/.

Die Datenübertragung in die USA wird auf die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission gestützt. Details finden Sie hier: https://explore.zoom.us/de/privacy/.

Das Unternehmen verfügt über eine Zertifizierung nach dem „EU-US Data Privacy Framework“ (DPF). Der DPF ist ein Übereinkommen zwischen der Europäischen Union und den USA, der die Einhaltung europäischer Datenschutzstandards bei Datenverarbeitungen in den USA gewährleisten soll. Jedes nach dem DPF zertifizierte Unternehmen verpflichtet sich, diese Datenschutzstandards einzuhalten. Weitere Informationen hierzu erhalten Sie vom Anbieter unter folgendem Link: https://www.dataprivacyframework.gov/participant/5728.

Auftragsverarbeitung

Wir haben einen Vertrag über Auftragsverarbeitung (AVV) zur Nutzung des oben genannten Dienstes geschlossen. Hierbei handelt es sich um einen datenschutzrechtlich vorgeschriebenen Vertrag, der gewährleistet, dass dieser die personenbezogenen Daten unserer Websitebesucher nur nach unseren Weisungen und unter Einhaltung der DSGVO verarbeitet.

 

Unsere Social-Media-Auftritte

Diese Datenschutzerklärung gilt für folgende Social-Media-Auftritte

Datenverarbeitung durch soziale Netzwerke

Wir unterhalten öffentlich zugängliche Profile in sozialen Netzwerken. Die im Einzelnen von uns genutzten sozialen Netzwerke finden Sie weiter unten.

Soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter etc. können Ihr Nutzerverhalten in der Regel umfassend analysieren, wenn Sie deren Website oder eine Website mit integrierten Social-Media-Inhalten (z. B. Like-Buttons oder Werbebannern) besuchen. Durch den Besuch unserer Social-Media-Präsenzen werden zahlreiche datenschutzrelevante Verarbeitungsvorgänge ausgelöst. Im Einzelnen:

Wenn Sie in Ihrem Social-Media-Account eingeloggt sind und unsere Social-Media-Präsenz besuchen, kann der Betreiber des Social-Media-Portals diesen Besuch Ihrem Benutzerkonto zuordnen. Ihre personenbezogenen Daten können unter Umständen aber auch dann erfasst werden, wenn Sie nicht eingeloggt sind oder keinen Account beim jeweiligen Social-Media-Portal besitzen. Diese Datenerfassung erfolgt in diesem Fall beispielsweise über Cookies, die auf Ihrem Endgerät gespeichert werden oder durch Erfassung Ihrer IP-Adresse.

Mit Hilfe der so erfassten Daten können die Betreiber der Social-Media-Portale Nutzerprofile erstellen, in denen Ihre Präferenzen und Interessen hinterlegt sind. Auf diese Weise kann Ihnen interessenbezogene Werbung in- und außerhalb der jeweiligen Social-Media-Präsenz angezeigt werden. Sofern Sie über einen Account beim jeweiligen sozialen Netzwerk verfügen, kann die interessenbezogene Werbung auf allen Geräten angezeigt werden, auf denen Sie eingeloggt sind oder eingeloggt waren.

Bitte beachten Sie außerdem, dass wir nicht alle Verarbeitungsprozesse auf den Social-Media-Portalen nachvollziehen können. Je nach Anbieter können daher ggf. weitere Verarbeitungsvorgänge von den Betreibern der Social-Media-Portale durchgeführt werden. Details hierzu entnehmen Sie den Nutzungsbedingungen und Datenschutzbestimmungen der jeweiligen Social-Media-Portale.

Rechtsgrundlage

Unsere Social-Media-Auftritte sollen eine möglichst umfassende Präsenz im Internet gewährleisten. Hierbei handelt es sich um ein berechtigtes Interesse im Sinne von Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO. Die von den sozialen Netzwerken initiierten Analyseprozesse beruhen ggf. auf abweichenden Rechtsgrundlagen, die von den Betreibern der sozialen Netzwerke anzugeben sind (z. B. Einwilligung im Sinne des Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO).

Verantwortlicher und Geltendmachung von Rechten

Wenn Sie einen unserer Social-Media-Auftritte (z. B. Facebook) besuchen, sind wir gemeinsam mit dem Betreiber der Social-Media-Plattform für die bei diesem Besuch ausgelösten Datenverarbeitungsvorgänge verantwortlich. Sie können Ihre Rechte (Auskunft, Berichtigung, Löschung, Einschränkung der Verarbeitung, Datenübertragbarkeit und Beschwerde) grundsätzlich sowohl ggü. uns als auch ggü. dem Betreiber des jeweiligen Social-Media-Portals (z. B. ggü. Facebook) geltend machen.

Bitte beachten Sie, dass wir trotz der gemeinsamen Verantwortlichkeit mit den Social-Media-Portal-Betreibern nicht vollumfänglich Einfluss auf die Datenverarbeitungsvorgänge der Social-Media-Portale haben. Unsere Möglichkeiten richten sich maßgeblich nach der Unternehmenspolitik des jeweiligen Anbieters.

Speicherdauer

Die unmittelbar von uns über die Social-Media-Präsenz erfassten Daten werden von unseren Systemen gelöscht, sobald Sie uns zur Löschung auffordern, Ihre Einwilligung zur Speicherung widerrufen oder der Zweck für die Datenspeicherung entfällt. Gespeicherte Cookies verbleiben auf Ihrem Endgerät, bis Sie sie löschen. Zwingende gesetzliche Bestimmungen – insb. Aufbewahrungsfristen – bleiben unberührt.

Auf die Speicherdauer Ihrer Daten, die von den Betreibern der sozialen Netzwerke zu eigenen Zwecken gespeichert werden, haben wir keinen Einfluss. Für Einzelheiten dazu informieren Sie sich bitte direkt bei den Betreibern der sozialen Netzwerke (z. B. in deren Datenschutzerklärung, siehe unten).

Ihre Rechte

Sie haben jederzeit das Recht, unentgeltlich Auskunft über Herkunft, Empfänger und Zweck Ihrer gespeicherten personenbezogenen Daten zu erhalten. Ihnen steht außerdem ein Recht auf Widerspruch, auf Datenübertragbarkeit und ein Beschwerderecht bei der zuständigen Aufsichtsbehörde zu. Ferner können Sie die Berichtigung, Sperrung, Löschung und unter bestimmten Umständen die Einschränkung der Verarbeitung Ihrer personenbezogenen Daten verlangen.

Soziale Netzwerke im Einzelnen

Facebook

Wir verfügen über ein Profil bei Facebook. Anbieter dieses Dienstes ist die Meta Platforms Ireland Limited, 4 Grand Canal Square, Grand Canal Harbour, Dublin 2, Irland (nachfolgend Meta). Die erfassten Daten werden nach Aussage von Meta auch in die USA und in andere Drittländer übertragen.

Wir haben mit Meta eine Vereinbarung über gemeinsame Verarbeitung (Controller Addendum) geschlossen. In dieser Vereinbarung wird festgelegt, für welche Datenverarbeitungsvorgänge wir bzw. Meta verantwortlich ist, wenn Sie unsere Facebook-Page besuchen. Diese Vereinbarung können Sie unter folgendem Link einsehen: https://www.facebook.com/legal/terms/page_controller_addendum.

Sie können Ihre Werbeeinstellungen selbstständig in Ihrem Nutzer-Account anpassen. Klicken Sie hierzu auf folgenden Link und loggen Sie sich ein: https://www.facebook.com/settings?tab=ads.

Die Datenübertragung in die USA wird auf die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission gestützt. Details finden Sie hier: https://www.facebook.com/legal/EU_data_transfer_addendum und https://de-de.facebook.com/help/566994660333381.

Details entnehmen Sie der Datenschutzerklärung von Facebook: https://www.facebook.com/about/privacy/.

Twitter

Wir nutzen den Kurznachrichtendienst Twitter. Anbieter ist die Twitter International Company, One Cumberland Place, Fenian Street, Dublin 2, D02 AX07, Irland.

Sie können Ihre Twitter-Datenschutzeinstellungen selbstständig in Ihrem Nutzer-Account anpassen. Klicken Sie hierzu auf folgenden Link und loggen Sie sich ein: https://twitter.com/personalization.

Die Datenübertragung in die USA wird auf die Standardvertragsklauseln der EU-Kommission gestützt. Details finden Sie hier: https://gdpr.twitter.com/en/controller-to-controller-transfers.html.

Details entnehmen Sie der Datenschutzerklärung von Twitter: https://twitter.com/de/privacy.

 

datenschutz siegel light horizontal small 

Die Nieren

 

Die Nieren – wie sie arbeiten, - wenn sie versagen

Unsere Nieren sind lebenswichtige Organe, ihre Aufgabe ist die Ausscheidung von Endprodukten des Stoffwechsels und Giftstoffen durch Bildung des Harns. Außerdem reguliert die Niere: den Wasserhaushalt, den Blutdruck, den Säure-Basen-Haushalt, die Mineralisierung des Knochens, und die Blutbildung.

 

Die Messung der Nierenleistung

Die Funktion der Niere kann anhand der Urinmenge, der Urinkonzentration und der Konzentration der harnpflichtigen Substanzen (Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Kalium) im Blut abgeschätzt werden. Außerdem gibt es Möglichkeiten, wie Ultraschall, Röntgen, CT usw. Das größte Problem für Transplantierte, ist der langsame, über Monate oder Jahre fortschreitende Verlust der Nierenfunktion, die chronische Niereninsuffizienz, bedingt durch die Medikamenteneinnahme. Ob eine Niereninsuffizienz vorliegt, kann mit Hilfe der Blut- oder Urinuntersuchung festgestellt werden. Im Blut wird die Konzentration des Kreatinins bestimmt, daraus wird die Nierenfunktion berechnet. Im Urin wird die Eiweißkonzentration gemessen. Allerdings ändert sich der Kreatininspiegel erst ab einer Nierenleistung von unter 50%!

 

  Kreatinin Harnsäure Harnstoff
Männer (alte Einheit) 0,84 - 1,25 mg/dl 3,6 - 8,2 mg/dl 17 - 43 mg/dl
Männer (SI-Einheit) 74 - 110 µmol/l 214 - 488 µmol/l 17 - 43 mg/dl
Frauen (alte Einheit) 0,66 - 1,09 mg/dl 2,3 - 6,1 mg/dl 17 - 43 mg/dl
Frauen (SI-Einheit) 58 - 96 µmol/l 137 - 363 µmol/l 17 - 43 mg/dl

  

Weiter aussagekräftige Blutwerte für die Niere sind der Harnstoff und die Harnsäure.

Harnstoff ist das Hauptendprodukt des Eiweiß- und Aminosäurestoffwechsels. Er wird in den Nieren aus dem Blut gefiltert, und ist somit ein gutes Maß für die Filterfunktion. Zu hohe Harnstoffwerte können auf eine verminderte Filterfunktion hindeuten.

Harnsäure ist das Endprodukt des Purinstoffwechsels. Außerdem nehmen wir beim Essen Purin mit dem Fleisch, hauptsächlich Innereien zu uns. Im Blut ist Purin sehr gering löslich. Eine zu hohe Harnsäurekonzentration führt zu Ablagerungen in den Gelenken, die dann Entzündungen hervorrufen, -man hat einen Gichtanfall.

Auf Grund der ständigen Belastung der Nieren durch Medikamente, ist es gerade für Transplantierte empfehlenswert, sich regelmäßig von einem Nephrologen untersuchen zu lassen. Auf eventuelle Nierenschäden kann so schnell reagiert und einer Dialyse vorgebeugt werden.

Ist die Nierenfunktion erst einmal dauerhaft und fortschreitend vermindert, bleibt nur die Dialyse. Es gibt zwei verschiedene Verfahren der Nierenersatztherapie – die Hämodialyse und die Peritonealdialyse. Mit Hilfe eines dieser Verfahren die lebensnotwendige Reinigung des Blutes. Durch die Dialysebehandlung werden harnpflichtige Schlackenstoffe und überschüssiges Wasser aus dem Körper entfernt, die durch die eigene Niere nicht mehr ausgeschieden werden können.

Es gibt auch für bereits Transplantierte die Möglichkeit einer Nierentransplantation. Einzelheiten dazu müssen mit dem behandelnden Nephrologen und der behandelnden TX-Ambulanz besprochen werden.

 

 

 

Die psychische Verarbeitung der Transplantation

Bild: istockfoto.com/g-stockstudio

Nach der Transplantation wird in der ersten postoperativen Phase oft ein intensives Gefühl des Gerettet-worden-seins erlebt. Gleichzeitig treten oft Verwirrtheitszustände mit Halluzinationen (Durchgangssyndrom), in denen bedrohliche Szenarios erlebt werden auf. In diesen Szenarios wird die durchgemachte Angst ausgedrückt.

Wenn die Orientierung sich stabilisiert und die eigenen Kräfte spürbar anwachsen, stabilisiert sich das Selbstgefühl und die Angstgefühle nehmen ab. Häufig bestehen Dankbarkeitsempfindungen gegenüber den Spender, aber auch Schuldgefühle, wenn die Vorstellung der Spender sei für den Empfänger gestorben auftaucht. Die Entnahme des eigenen Herzens ist auch ein Verlust, hat es doch trotz Krankheit viele Jahre seinen Dienst getan. Damit können auch Gefühle der Trauer verbunden sein. Insgesamt stellt die Eröffnung des Brustraumes einen gravierenden Eingriff in unsere Vorstellung von einem intakten Körper dar. Es müssen nicht nur die körperlichen Narben verheilen, es bedarf auch eines psychischen Heilungsprozesses, um wieder zu einem Bild eines geschlossenen, intakten Körpers und eines ausreichend stabilen Selbstempfindens zu gelangen.

Der nächste Schritt ist die Entlassung von der Sicherheit gewährenden Klinik nach Hause. Einerseits besteht eine höhere körperliche Belastbarkeit und ein Zugewinn an Lebensmöglichkeiten, anderseits muss sich der Transplantierte mit den Medikamenten, ihren vielen Nebenwirkungen und den Verhaltensvorsichtsmaßnahmen, die besonders im ersten Jahr streng sind, auseinandersetzen.

Ein neues Organ kann, wie bereits angesprochen, nicht einfach verpflanzt werden, sondern es bedarf, weil wir es auch mit psychischen Prozessen verbinden, eines mehrstufigen psychischen Integrationsprozesses. Zu Beginn wird das Organ als Fremdes, auf einer weiteren Stufe dann als Gast im Selbst betrachtet. Eine vollständige Aufhebung der Wahrnehmung, dass etwas Fremdes im eigenen Körper wohnt ist die Ausnahme. Häufiger ist ein Pendeln zwischen dem Gefühl es sei zu etwas Eigenem geworden und Fremdheitsgefühlen gegenüber dem Organ; gerade in schwierigen Phasen wie bei Abstoßungen, Trennungen und anderen Verlusten.

Grundsätzlich sind die Verarbeitungswege einer Herztransplantation immer individuell. Es können Trauerphasen mit Sprachlosigkeit, innerer Leere, depressiven Stimmungsschwankungen und Angsterleben im Wechsel mit Zuversicht und sogar Euphorie auftreten. Viele Medikamente lösen psychische Beeinträchtigungen aus. Um die wichtigsten zu nennen: Ciclosporin und FK 60 können zu Unruhe und innerer Getriebenheit führen, β-Blocker können depressive Empfindungen bewirken, und Cortison kann Affektlabilität auslösen. Manchmal entwickelt sich aufgrund der Nebenwirkungen eine starke Abneigung die Medikamente, besonders gegen die Immunsuppressiva. Patienten fühlen sich abhängig und beeinträchtigt und entwickeln gelegentlich den Wunsch davon frei zu sein. Aber unterlassene Einnahmen können zu lebensbedrohlichen Abstoßungsreaktionen führen. Sexuelle Appetenz und Potenz sind in vielen Fällen physisch und psychisch beeinträchtigt. Auch vorausgegangene, d.h. vorbestehende psychische Beeinträchtigungen können wieder auftauchen und den Weg erschweren.

Es gibt also viele Hürden, die ein Transplantationspatient zu überwinden hat. Oft sind die psychischen Kräfte durch eine lange Krankengeschichte weitgehend aufgebraucht. Wenn es zu einer psychischen Entkräftung kommt, hat es sich als wenig erfolgreich erwiesen die depressiven Gefühle oder Ängste mit sich selbst auszumachen, sondern es ist für eine erfolgreiche Behandlung wichtig zu diesen Empfindungen zu stehen und sie zu kommunizieren. Es besteht eine unberechtigte Scheu vor der Einnahme von Antidepressiva, die sehr hilfreich, bei der Neuregulierung, der bei psychischen Erkrankung aus dem Gleichgewicht geratenen Transmitter (chemische Botenstoffe im Gehirn) sind.

Wesentlich für eine hohe Lebensqualität nach einer Transplantation ist die Chance dieses neue Leben auch als einen neuen Anfang zu nutzen. Die Klinik kann ein Herz transplantieren, die aktive Lebensumgestaltung die dazu nötig ist, kann immer nur der Betroffenen selbst leisten. Dazu ist es erforderlich sich von einer passiven Haltung zu verabschieden, und nun aktiv gestaltend die bisherigen Lebensgewohnheiten zu ändern. Dazu gehört z.B. die dauerhafte, d.h. lebenslange Ausübung von Sport, um das Herz jung zu erhalten und der Entwicklung von Osteoporose entgegen zu wirken. Die Umstellung auf eine ausgewogene, fett- und kohlehydratreduzierte Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse ist unerlässlich um Arteriosklerose an den Herzkranzgefäßen des neuen Organs vorzubeugen. Wir wissen aus Langzeitbeobachtungen, dass ein rascher Wiedereinstieg in die Normalität die Lebensqualität entscheidend verbessert. Das bedeutet auch, mit der neu gewonnenen Leistungsfähigkeit, den eigenen Möglichkeiten entsprechend, wieder eine Berufstätigkeit aufzunehmen. Neugierde auf das Leben, Unterstützung und Halt durch die Familie sind wichtig. Um das familiäre und soziale Netz langfristig zu erhalten, sind die Fähigkeiten sich auseinandersetzen und um sich wieder annähern zu können und miteinander im Gespräch zu bleiben unentbehrlich. Häufig kommt die Familie an die Grenze ihrer Belastbarkeit, deshalb ist eine weiterreichende gute soziale Vernetzung sehr hilfreich.

Über die ganze Lebensspanne nach einer Herztransplantation bleibt jedoch mehr oder weniger das Bewusstsein um die Fragilität der Gesundheit und die Endlichkeit unseres Lebens im Bewusstsein. Bei Nachuntersuchungen, bei jeder Herzkathetheruntersuchung drängen diese Themen wieder in das Bewusstsein. Das bedeutet Herztransplantierte haben wie andere chronisch kranke Menschen enorme innere Aufgaben zu bewältigen. Einerseits wissen wir heute nach 20 Jahren psychosomatischer Begleitforschung, dass eine weitgehende Rückkehr in die Normalität und eine gute soziale Verknüpfung die entscheidenden Bedingungen für eine hohe Lebensqualität sind, anderseits gibt es gerade in den Bereichen häufig Probleme. Begleitende ambulante Psychotherapien können sehr unterstützend sein, weil sie einen Ort bieten über Probleme und Fragen zu sprechen, für die es oft keinen anderen Raum gibt.

 

© Psychosomatik im DHZB Berlin

Dr. W. Albert, Dipl. Psych. D. E. Schöne

 

 

Download Flyer

Hier können Sie unsere Flyer kostenlos downloaden:

 

{slider title="Herzerkrankungen" open="false"}

Information über Herzmuskelschwäche, Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie

Flyer downloaden ➜

 

{slider Kunstherzen}

Information über Kunstherzen

Flyer downloaden ➜

 

{slider Lungentransplantation}

Information über Lungentransplantation, Ursachen und Chancen

Flyer downloaden ➜

 

{slider Rehabilitation}

Nach der Transplantation: Rehaklinik und die erste Zeit zu Hause

Flyer downloaden ➜

 

{slider Medikamente}

Immunsupressive Medikamente nach der Transplantation

Flyer downloaden ➜

 

{slider Reisen}

Reisen nach einer Transplantation

Flyer downloaden ➜

 

{slider Osteoporose}

Osteoporose: Erkennen - Vermeiden - Behandeln

Flyer downloaden ➜

 

{slider Haut}

Hauterkrankungen nach einer Organtransplantation

Flyer downloaden ➜

 

{slider Hitze}

Tipps für heisses Wetter nach einer Organtransplantation

Flyer downloaden ➜

 

{/sliders}

Erfahrungen einer Lebertransplantation

Ausgangspunkt meiner Transplantation war eine chronische Cholangitis (Gallenstau), hervorgerufen durch eine langjährig bestehende Colitis ulcerosa (chronische Dickdarmentzündung). Durch den Gallenstau in den feinen Kapillaren, welche die Leber durchziehen, bildete sich eine Leberzirrhose aus. In letzter Konsequenz blieb nur eine Lebertransplantation übrig. Nach einer Wartezeit von 7 Monaten erfolgte sie am 9. September 1998 im Virchow-Klinikum.

Generika in der Transplantationsmedizin

 

Ein Generikum ist ein Medikament mit dem gleichen Wirkstoff jedoch unterschiedlichen Trägersubstanzen oder Hilfsstoffen. Generika werden in der Medizin bereits seit vielen Jahren eingesetzt.

Für die Zulassung eines Generikums ist der Nachweis der pharmazeutischen Äquivalenz notwendig:

  • gleiche Arzneiform (Darreichungsform)
  • gleicher Wirkstoff
  • gleiche Menge (Wirkstärke).

Neben der gleichen Packungsgröße ist ebenso die Zulassung für das gleiche Anwendungsgebiet notwendig. Des weiteren ist für die Zulassung eines Generikums der Nachweis der Bioäquivalenz notwendig:

  • Gleiche Bioverfügbarkeit nach Gabe der gleichen Dosis des Originalpräparates, d.h. es wird eine ähnliche Menge des Generikums im Blut gemessen im Vergleich mit dem Original
  • Nachweis bei Gesunden
  • Therapeutische Äquivalenz wird dabei angenommen, d.h. es wird vorausgesetzt, dass der gleiche Medikamentenspiegel auch die gleiche Wirkung auf den Körper entfaltet

Studien für die Zulassung von Generika erfolgen an mindestens 12 gesunden, volljährigen Probanden (Versuchsteilnehmern). Nach einmaliger Gabe des Originals und des Generikums werden im Blut die Medikamentenspiegel bestimmt. Anschließend werden die Versuchsarme getauscht, d.h. jeder der das Original erhielt erhält nun das Generikum und umgekehrt. Danach wird wieder der Medikamentenspiegel im Blut bestimmt. Die gesetzlich erlaubte Schwankungsbreite der Messwerte beläuft sich dabei auf 25% oberhalb bzw. 20% unterhalb des Messwertes vom Original. Von 10 Messwerten müssen 9 innerhalb dieses Bereichs liegen, einer darf außerhalb liegen. In der Regel werden Generika nicht an Kranken getestet und es werden auch keine Verlaufskurven von Blutspiegeln erhoben. Auch wird die Wirksamkeit und Sicherheit nicht regelhaft in klinischen Studien untersucht oder der Einfluss von Nahrung auf die Aufnahme des Medikamentes. Generika werden bei Zulassung nur mit dem Original verglichen, daher ist es möglich, dass zwei Generika im Vergleich nicht bioäquivalent sind.

 

Schwierig wird der Einsatz von Generika bei sog. „dosiskritischen“ Medikamenten, wie auch Cyclopsorin A und Tacrolimus. Das sind Medikamente mit

  • geringer therapeutischer Breite, d.h. die Grenze zwischen erwünschten und unerwünschten Effekten ist sehr eng
  • der Notwendigkeit eines Blutspiegelmonitorings, d.h. in Blutproben muss die Menge des Medikamentes gemessen werden
  • der Notwendigkeit einer individualisierten Dosierung auf der Basis des Blutspiegelmonitorings
  • einer steilen Dosis-Wirkungs-Beziehung, d.h. eine geringe Änderung der Dosis bewirkt einen großen Effekt im Körper mit möglicherweise schweren Konsequenzen bei zu hohen oder zu niedrigen Blutspiegeln

 

Daraus ergeben sich mehrere praktische Belange:

  • keine 1:1 Umstellung von Original auf Generikum möglich
  • unterschiedliche Spitzenspiegel der Medikamente bei gleich hoher Dosis
  • Mehrverbrauch an Generikum um gleiche Medikamentenspiegel zu erreichen
  • Nachteile durch mögliche erhöhte Spiegelvariabilität

 

Fazit für die Praxis bei Umstellung vom Original auf Generikum:

  • engmaschige Untersuchung lt. Fachinformation ist vorgeschrieben
  • Aufwand für Untersuchungen und ggf. Dosisanpassungen führen zu Zusatzkosten
  • Möglicherweise Gefährdung der Einnahmetreue des Patienten

Fazit für die Praxis bei Neueinstellung vom Original auf Generikum:

  • höhere Dosierung aufgrund der zum Teil erheblich geringeren Bioverfügbarkeit der Generika können den Preisvorteil teilweise aufheben
  • Wirksamkeitsverluste und mehr unerwünschte Wirkungen im Vergleich zum Originalpräparat sind möglich
  • Eingeschränkte Datenlage

Immunsuppressiva wie Ciclosporin A oder Tacrolimus sollten daher niemals ohne Blutspiegelkontrollen beim jeweiligen Patienten ausgetauscht werden. Die Umstellung der Behandlung sollte nur unter der engmaschigen Kontrolle eines in der Transplantation erfahrenen Mediziners vorgenommen werden.


PD Dr. med. Nicola Hiemann, Martin Bettmann
Tx-Ambulanz
Deutsches Herzzentrum Berlin

 

 

Hauterkrankungen

 

Mitbedingt durch die Einnahme immunsupprimierender Medikamente haben transplantierte Patienten ein erhöhtes Risiko Hauterkrankungen zu entwickeln.


Welche Hautveränderungen treten besonders häufig auf?

Jeder Mensch hat eine ganz individuelle Haut – heller oder dunkler pigmentiert, trockener oder fettiger. Und natürlich verändert sich die Haut im Leben auch unterschiedlich stark, ist berufs- oder freizeitbedingt mal weniger oder stärkerer Sonneneinstrahlung ausgesetzt oder wird durch innere Erkrankungen beeinträchtigt. Bei Transplantierten kommen auf all diese Ausgangsbefunde noch die Wirkungen der Immunsuppression hinzu, die die Abwehrleistung der Haut, als größtes Grenzflächenorgan des Körpers, nochmals beeinträchtigen. Auch haben sowohl einige Immunsuppressiva, aber auch andere Medikamente Auswirkungen auf den Stoffwechsel der Haut sowie Talgdrüsen, die Bindegewebsstruktur und das Gefäßmuster der Unterhaut sowie das Haarwachstum.   Typische Hautveränderungen organtransplantierter Patientinnen und Patienten sollen in der Folge kurz vorgestellt werden.


Viren

Warzen:

Ursache: Warzen werden durch das Humane Papilloma Virus (HPV) verursacht. Auch noch Jahre nach Transplantation treten Warzen häufig beetartig in sonnenlicht exponierten Hautarealen, sowie an Hand- und Fußflächen auf.
Neben dem Sonnenlicht sind auch Durchblutungsstörungen, Druckstellen durch schlecht sitzendes Schuhwerk sowie durch Rauchen, wichtige Kofaktoren für die Entstehung von Warzen.

Therapie: Bei der Behandlung sollte daran gedacht werden, dass Warzen in druckexponierten Körperregionen, besonders den Fußsohlen, tief in die Haut eindringen können. Außerdem sind Warzen natürlich auch infektiös, daher finden sich um klinisch sichtbare Warzen oft noch viele kleinere, frühe und mit dem bloßen Augen oft nicht abgrenzbare Warzen.

Die klassische Therapie von Warzen besteht entweder in der Zerstörung des infizierten Hautgewebes durch Lasertherapie oder Vereisung oder aber in der Ablösung und „Vergiftung“ der infizierten Zellen mittels eines dafür entwickelten Warzenlackes, der mehrfach täglich auf die betroffenen Areale aufgetragen werden muss. Wichtig ist, dass durch die Therapie keine Narben entstehen. Daher sind grade die „ablativen“, zerstörenden Therapien nur durch darin erfahrene Ärztinnen und Ärzte anzuwenden. Die früher häufig praktizierte Operation Warzen-infizierter Bereiche, ist heute nur noch in seltenen Fällen eine Therapieoption.

Was kann ich zum Therapieerfolg beitragen ? Sie können die Behandlung durch regelmäßige warme und daher durchblutungsfördernde Bäder der behandelten Hautareale unterstützen. Auch Bewegung und das Ausschalten von Kofaktoren (schlecht durchblutete Druckstellen an Füßen) kann zum Therapieerfolg beitragen.

Herpes simplex und Zoster (Gürtelrose

Ursachen: Die für beide Erkrankungen ursächlichen Viren gehören zu Obergruppe der Herpes Viren. Beide Viren sind bei den allermeisten Menschen durch frühere Infektionen zumeist  latent – daher ohne sichtbare Aktivität – vorhanden.
Herpes simplex Viren treten auf einem gerötetem Hautuntergrund als kleine, stecknadelkopfgroße, gruppiert stehende Bläschen beispielsweise an der Lippe („Fieberbläschen“), im Genitalbereich (‚Herpes genitalis’) oder in anderen Hautarealen auf. Dabei kann es auch immer wieder, in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen, zu Rezidiven in ein und demselben Hautareal kommen (Herpes recidivans)

Therapie: Im Frühstadium, daher bevor die ersten Bläschen austreten, lässt sich der Erkrankungsschub oft durch das Auftragen einer handelsüblichen Anti-Herpes-Creme abschwächen. Sind bereits Bläschen aufgetreten, kann man austrocknende Zinkpast verwenden. Spätestens bei größeren Befunden oder rezidivierendem Verlauf, sollten Sie Ihren Arzt oder ihrer Ärztin kontaktieren.

Die Gürtelrose (Herpes zoster) tritt meist einseitig, „gürtel“- oder sektorenartig im Versorgungsgebiet eines Hautnerven auf. Verbunden damit ist gelegentlich ein stechender oder „ziehender“ Schmerz. Die Gürtelrose sollte immer durch einen Arzt behandelt werden. Neben einer desinfizierenden oder im Bedarfsfall die Bläschen auch austrocknende Lokaltherapie und einer individuell einzustellenden Schmerztherapie, müssen manchmal spezifische Infusionsbehandlungen oder eine Tablettentherapie eingesetzt werden um die Viren zu behandeln.

Was können Sie selber tun: Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Berliner Robert Koch-Institut empfiehlt für Patienten mit angeborener oder erworbener Immundefizienz oder Immunsuppression, und somit auch Organtransplantierten, eine Zoster-Impfung.

Pilze

Fuß- und Nagelpilze sind in der Regel leicht zu erkennen. Juckreiz und mazerierte (aufgeweicht wirkende, weißliche) Haut in den Zehenzwischenräumen, mehlstaubartige Schuppung an der Fußsohle und unregelmäßige, gelbliche Verfärbungen sowie teilweise Auflösung betroffener Nägel sind typische Zeichen. 

Therapie: Bei Organtransplantierten können Fuß- und Nagelpilze jedoch häufiger so ausgedehnt, dass eine die sonst übliche Behandlung mit speziellem Nagellack und antimykotischen Cremes nicht ausreicht und systemische (Tabletten) Therapie notwendig wird. Eine besondere Relevanz haben Hautpilzerkrankungen bei Immunsupprimierten besonders dadurch, dass die durch das Pilzwachstum z.B. in betroffene Zehenzwischenräume geschädigte Hautbarriere zur Eintrittspforte von Bakterien werden, die sich dann ihrerseits wieder zu gefährliche Weichteilinfektionen weiter entwickeln können.

Was kann man selber tun: Sie selber sollten Pilzerkrankungen durch eine gute Fußhygiene vorbeugen und die Füße trocken und sauber halten. Nach Besuch von Sauna, Schwimmbad oder Sportstudio empfiehlt es sich, die Füße durch entsprechende Desinfektionsmittel zu säubern. In Hotelzimmern und wenn man barfuß in öffentlichen Einrichtung unterwegs ist sollten nach Möglichkeit entsprechende Hausschuhe oder Badelatschen/Sandalen verwendet werden.

Tinea corporis, also Hautpilzerkrankungen des Körperstammes, findet sich bei Organtransplantierten ebenfalls gehäuft. Dabei handelt es sich in der Regel um rundlich-bogig wachsende, sich zentrifugal (also von der Mitte der Läsion aus in die Peripherie ausbreitende) ekzemartig-schuppende, randbetonte Rötungen der Haut. Häufig findet sich Juckreiz.

Therapie: Erfolgt in der Regel durch eine ärztlich verordnete Kombination aus Lokaltherapie (Cremes) und einer Tablettenbehandlung für einige Wochen.

Die Pityriasis versicolor ist eine ebenfalls ungefährliche, aber gelegentlich lästige Erkrankung, die durch bestimmte Hefepilze verursacht wird. Besonders am Körperstamm, Oberarmen und Hals finden sich hellbräunliche Flecken, die bei sonnengebräunter Haut auch weißlich erscheinen können. Von diesem Phänomen unterschiedlicher Farbphänomene durch ein und dieselbe Erkrankung leitet sich auch der Name „versicolor“ ab.

Therapie: Eine Behandlung mit entsprechenden, wirkstoff-haltigen Lotiones und Shampoos kann von Ihrem Hautarzt verordnet werden.

Was kann ich selber tun: Achten Sie darauf, Kopfhaut und Haar mit zu behandeln, da in den Haarfollikeln des Kopfes ein potentielles Erregerreservoir steckt. Handelsüblich Schuppen-Shampoos, die man ca. 5 Minuten einwirken lässt, eignen sich hierfür in den meisten Fällen gut. Auch zur Therapieunterstützung am Körper, kann man solche Schuppenschampoos verwenden. Eigene Körperwäsche und Handtücher sollten Sie bis zum Abschluss der Therapie nur selber verwenden und keinesfalls mit anderen Personen tauschen, um eine Übertragung der Erreger zu vermeiden.

Bakterien

Neben einer deutlich erhöhten Rate an Wundheilungsstörungen und Wundinfektionen finden sich bei Organtransplantierten besonders in der Frühphase der Transplantation Infektionen der Haarwurzeln (Haarfollikel). Diese auch als Follikulitis bezeichnete Hautinfektion findet sich, vergleichbar einer Akne, häufig im Bereich des Rückens, gelegentlich auch im Gesicht. Follikulitiden treten besonders in den ersten Wochen und Monaten nach einer Transplantation, unter noch hohen Cortisonspiegeln, auf.

Therapie: Neben der Verwendung von Akne-üblichen Hautreinigungsprodukten kann der Hautarzt mit antibiotikahaltigen Lösungen und ggf. weiteren Therapieansätzen weiterhelfen.

Hautkrebs

Unter Hautkrebs versteht man das untypische Einwachsen und sogar die mögliche Metastasierung von Hautzellen durch erworbene, genetische Schädigung. Dabei geben bereits frühe Veränderungen der Hautoberfläche dem Hautarzt wichtige Hinweise und können aufmerksamen Patienten in der Selbstuntersuchung erste Anhaltspunkte dienen. Nachfolgend werden einige der bei Organtransplantierten typischerweise auftretenden Hautkrebsformen vorgestellt.
Sollten Sie ähnliche Veränderungen bei sich bemerken setzen Sie sich baldmöglichst mit Ihrem Hautarzt in Verbindung. Je frühzeitiger ein Krebs erkannt wird, desto leichter kann er behandelt werden.


Wie sieht Hautkrebs aus?

Das Plattenepithelkarzinom der Haut (Spinaliom) ist der häufigste Hautkrebs organtransplantierter Patienten. Meist treten sie an sonnenbelichteten Stellen auf (Unbehaarter Kopf (Ohren, Lippen, Nase und Glatze), Hals, Unterarme und Handrücken).

Klinisch zeigen sich Plattenepithelkarzinome als rötlicher Fleck oder Knötchen, oft mit Schuppen-, Blut- oder Krustenauflagerung. Im fortgeschrittenen Stadium können Plattenepithelkarzinome regional aber auch in entfernter gelegene Organe und Knochen metastasieren.
Aktinische Keratosen („Lichtschwielen“) sind die unmittelbare Vorstufe/Frühform des schon eingewachsenen Plattenepithelkarzinoms und sind auch bei nicht-organtransplantierten Menschen im fortgeschrittenen Lebensalter häufig. Meist treten sie flächig/beetartig in den Sonnenlicht-exponierten Hautregionen wie Kopf und Gesicht, Unterarme und Handrücken, als umschriebene, sandpapierartige Rauigkeit auf. Im Frühstadium sind aktinische Keratosen eher tastbar, als sichtbar. Eine besonders aggressive Form findet sich als „aktinische Cheilitis“ an der Unterlippe.

Das Basalzellkarzinom (Basaliom) wächst gewöhnlich als blasse rosafarbene oder glänzende Papel oder Knötchen. Gelegentlich finden sich auffällige Äderchen. Auch dieser Hautkrebs ist häufig an sonnenexponierten Hautstellen zu finden, findet sich aber prinzipiell auch in anderen Hautarealen. Besonders am Körperstamm können Wachstumsformen auftreten, die eine unscheinbare Narbe imitieren. Unter Zerstörung des umliegenden Gewebes wächst das Basaliom auch in tiefe Haut-, Muskel- und Knochenstrukturen ein und sollte daher ebenfalls frühzeitig entfernt werden.

Im Gegensatz zum Plattenepithelkarzinom sind Absiedlungen (Metastasen) bei Basaliomen bislang nur sehr selten beobachtet worden.

Das maligne Melanom – ein sehr bösartiger Hautkrebs, der anfangs einem Muttermal oder „Leberfleck“ nicht unähnlich sieht – kommt bei Organtransplantierten nur gering-gradig häufiger vor, als bei Nicht-Transplantierten.

Trotzdem sollten ungleichmäßig gefärbte, unscharf begrenzte oder gar blutende Muttermale von einem Hautarzt kontrolliert werden. Gleiches gilt für wachsende oder neu aufgetretene, dunkel pigmentierte Flecken der Haut.

Therapie: Eingewachsene, „invasive“ Hauttumore werden in den allermeisten Fällen operativ durch den Hautarzt behandelt. Aktinische Keratosen können mittels geeigneter Flächentherapieverfahren auf ärztliche Verordnung hin sowie punktuell auch mittels Lasertherapie oder Vereisung behandelt werden. Leider liegen aktuell nur zu wenigen dieser Therapien Hinweise bezüglich einer Vermeidung von Plattenepithelkarzinomen durch eine Therapie aktinischer Keratosen vor. Dennoch ist für einzelne Therapieansätze dieser Nachweis bereits geglückt.


Warum haben Transplantierte häufig Hauterkrankungen?

Als mit ca. 2 m2 größtes Organ des menschlichen Körpers stellt die Haut die wesentliche Grenzfläche dar, die den Körper von Umwelteinflüssen abgeschirmt. Die Haut ist auf eine ständige Erneuerung angewiesen und wird durch ein kompliziertes immunologisches Abwehrsystem geschützt. Bei langfristiger Einnahme immunschwächender Medikamente, aber auch wenn diese kurzfristig hoch dosiert gegeben werden (z.B. bei der Therapie von Abstoßungsreaktionen) kann es zu einer Abnahme dieser Abwehr- und Schutzleistungen kommen.

Ist die Haut nicht mehr ausreichend immunologisch geschützt, können sich zuvor durch die Haut gut kontrollierte Pilze, Bakterien und Viren ausbreiten. Auch zuvor noch nicht auf der Haut bzw. im Körper vorhandene Infektionserreger können in dieser Situation relativ rasch symptomatisch werden.

Auch Hauttumorzellen, die teilweise durch Sonnenbrände oder langfristige UV-Exposition in Beruf oder Freizeit schon Jahre und Jahrzehnte ohne aktiv zu werden in der Haut persistieren,  werden durch das abgeschwächte Immunsystem nicht mehr rechtzeitig erkannt und abgebaut. Diese, auch bei immunkompetenten, älteren Patinen auftretende Haut-Tumorgenese, ist bei Organtransplantieren sowohl zeitlich verkürzt und teilweise auch aggressiver verlaufend.

Den eigentlichen Schlüssel zu einer gesunden Haut haben Sie zu einem großen Teil selber in der Hand. Durch einen bewussten Umgang mit Risikofaktoren (Sonnenlicht, Rauchen), eine gute Basishautpflege und dermatologische Vorsorgeuntersuchungen, tragen Sie wesentlich zu einer Vermeidung von Warzen, Hautkrebs und anderen Hauterkrankungen bei!


Was kann ich tun?

  • täglich Sonnenschutzcreme (LSF 50), die im UVA und UVB Bereich wirksam ist
  • Sonnenschutz auch bei bewölktem Wetter Sonnencreme verwenden
  • häufig vernachlässigte Areale nicht vergessen (Nacken, Ohren, Glatze, Handrücken, Lippen)
  • auch das Tragen von geeigneter Kleidung schützt (T-Shirt, Kopfbedeckung)
  • Sonnenbaden oder der Besuch von Sonnenbänken sind zu vermeiden
  • angepasste Körperhygiene, individuell passende Hautpflege anwenden, Druckstellen an den Füßen vermeiden
  • mindestens einmal jährlich beim Hautarzt untersuchen lassen
  • regelmäßige Selbstuntersuchung des Hautorgans
  • bei verdächtigen Hautveränderungen unverzüglich zum Hautarzt.

 

Dr. med. Claas Ulrich

Dermatologie am Regierungsviertel, Luisenstrasse 54/55 in Berlin Mitte

 

 

Herztransplantation

 

Die Geschichte der Herztransplantation

1967 führte Christiaan Barnard in Kapstadt die erste Herztransplantation beim Menschen durch.

Aufgrund der Erfahrungen mit der ersten Nierentransplantation 1954 bei eineiigen Zwillingen in Boston wusste man bereits, dass Verständnis und Kontrolle des Immunsystems eine entscheidende Rolle für den Erfolg einer Transplantation spielen.

Körperfremde Zellen werden vom menschlichen Immunsystem erkannt und bekämpft. Im Falle eines transplantierten Organs spricht man von einer Abstoßung. Um diese zu verhindern, muss die körpereigene Abwehr durch Medikamente, die sogenannte Immunsuppression, gezielt geschwächt werden, um eine gewisse Toleranz dem neuen Organ gegenüber zu erzielen.
Allerdings wird das Immunsystem dadurch auch in seinen Hauptaufgaben, der Bekämpfung von Krankheitserregern und von fehlprogrammierten Körperzellen geschwächt. Dadurch wächst die Anfälligkeit für Infektionserkrankungen und auch Tumorerkrankungen.

Der Erfolg einer Transplantation hängt also ganz entscheidend von der Immunsuppression ab. Diese muss lebenslang absolut zuverlässig eingenommen werden. Für jeden Patienten müssen individuell die richtigen Medikamente in der passenden Dosierung ausgewählt werden, um eine ausreichende Wirkung (Verhinderung von Abstoßungen) zu erreichen und Nebenwirkungen soweit wie möglich zu vermeiden.
Unter bestimmten Umständen, z.B. Infektionen oder Tumorerkrankungen, muss die Immunsuppression angepasst werden. Einige der Medikamente erfordern zudem regelmäßige Spiegelkontrollen und Dosisanpassungen und auch andere Laborwerte wie Blutbild und Nierenwerte müssen regelmäßig kontrolliert werden.

Historisch standen anfangs nur Azathioprin und Cortison als Dauertherapie zur Immunsuppression zu Verfügung. Diese konnte damit nur schwer gesteuert werden, so dass es gehäuft zu schweren Abstoßungen aber auch Infektionen kam. Ca. 15 Jahre lang konnten wegen dieser nicht beherrschbaren Komplikationen fast keine Herztransplantationen vorgenommen werden.

Erst mit der Entdeckung des Ciclosporin Ende der 1970er Jahre wurden Organtransplantationen mit guten Langzeitergebnissen möglich. Diese Substanz wird von bestimmten Schlauchpilzen gebildet und erlaubt einen gezielten Eingriff in das Immunsystem.

Inzwischen wurden weitere Substanzen entwickelt, die eine Immunsuppression mit besserer Verträglichkeit und weniger Nebenwirkungen erlauben.

Die übliche Immunsuppression nach Herztransplantation besteht aus drei verschiedenen Medikamenten: Ciclosporin oder Tacrolimus; Everolimus, Mycophenolat oder Azathioprin; Prednisolon.

Ciclosporin (Sandimmun® Optoral)

Ciclosporin beeinflusst durch die Hemmung des Calcineurin (es wird deshalb als Calcineurin-Inhibitor bezeichnet) die T-Lymphozyten, bestimmte Abwehrzellen des Körpers.
Es wird in zwei Einzeldosen morgens zwischen 8 und 9 Uhr und abends zwischen 20 und 21 Uhr eingenommen. Für die Überwachung des Ciclosporinspiegels sind Blutentnahme und Einnahme des Medikamentes zum jeweils gleichen Zeitpunkt erforderlich. Die Blutentnahme zur Spiegelbestimmung erfolgt morgens unmittelbar vor der Einnahme.

Tacrolimus (Prograf®, Modigraf®)

Tacrolimus ist wie das Ciclosporin ein Calcineurininhibitor. Es hat ein tendenziell günstigeres Nebenwirkungsprofil, z.B. treten weniger Fälle von schwerer Nierenschädigung auf. Es wird daher heute zunehmend anstelle des Ciclosporin eingesetzt, jedoch ist eine Umstellung aus verschiedenen Gründen nicht bei allen Patienten möglich.
Auch Tacrolimus wird zweimal täglich zu festen Uhrzeiten eingenommen und seine Dosis wird wie beim Ciclosporin anhand der Medikamentenspiegel angepasst.

Everolimus (Certican®)

Everolimus hemmt die Entwicklung von Abwehrzellen des Körpers, der Lymphozyten.
In Kombination mit Everolimus kann der Zielspiegel der Calcineurininhibitoren gesenkt oder es kann bei einigen Patienten sogar vollständig auf diese verzichtet werden, was häufig günstig für die Nierenfunktion ist. Es kann zudem positive Effekte auf die Transplantatvaskulopathie (eine Erkrankung der Herzkranzgefäße des Transplantats) und einige Tumorerkrankungen haben.
Everolimus kann eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen. Insbesondere treten häufig schwere Wundheilungsstörungen auf, weshalb es in der Frühphase nach Transplantation nicht eingesetzt wird.
Wie die Calcineurininhibitoren wird auch Everolimus zweimal täglich eingenommen und es müssen regelmäßig Medikamentenspiegel überprüft werden.

Vorsicht Wechselwirkungen!

Sowohl bei den Calcineurininhibitoren als auch bei Everolimus kann es zu vielen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen und es müssen regelmäßig Medikamentenspiegel überprüft werden. Eine Beimedikation sollte deshalb immer mit der Transplantationsambulanz abgesprochen werden.
Beachten Sie, dass auch Grapefruitsaft und freiverkäufliche Johanniskrautpräparate die Spiegel der Immunsuppressiva erheblich beeinflussen. Verzichten Sie darauf, da sonst das Risiko für schwere Nebenwirkungen oder Abstoßungen steigt.

Mycophenolatmofetil (CellCept®)/Mycophenolat-Natrium (Myfortic®)

Mycophenolat hemmt ähnlich wie Everolimus die Entwicklung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), insbesondere der Lymphozyten. Es muss daher regelmäßig das Blutbild überprüft werden, um einen gefährlichen, zu starken Abfall der Leukozyten (Leukopenie) nicht zu übersehen und gegebenenfalls die Dosis anzupassen.
Bei (schweren) Infekten und Tumorerkrankungen kann es erforderlich sein, dass die Ärzt*innen derTransplantationsambulanz das Mycophenolat (vorübergehend) pausieren.

Azathioprin (Imurek®)

Azathioprin wird seit Einführung des Mycophenolat nur noch selten eingesetzt. Es hemmt ebenfalls die Entwicklung der Leukozyten, weswegen das Blutbild unter Therapie regelmäßig kontrolliert werden muss. Es darf auf keinen Fall mit dem Gichtmittel Allopurinol kombiniert werden, da es sonst zu schweren Blutbildungsstörungen kommen kann.

Prednisolon (Decortin H®)

Prednisolon ist wie das Cortison ein sogenanntes Steroid. Hierbei handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere produziert wird und das Immunsystem unspezifisch hemmt. Die Dosis wird nach der Transplantation schrittweise reduziert bis zu einer niedrigen Dauergabe. Im späteren Verlauf ist häufig auch ein vollständiges Ausschleichen möglich. Prednisolon in hoher Dosis ist das wichtigste Medikament, um akute Abstoßungen zu behandeln.
Durch eine Steroidtherapie steigt das Risiko für eine Osteoporose. Deshalb soll auf eine ausreichende Kalziumzufuhr geachtet und Vitamin D (z.B. Vigantoletten®, Dekristol®) substituiert werden.

Nebenwirkungen der Immunsuppression

Die Immunsuppression kann eine Reihe von Nebenwirkungen haben. In manchen Fällen kann ein Wechsel auf ein anderes Präparat Abhilfe schaffen. Sprechen Sie mit der Transplantationsambulanz, falls Sie stark störende Nebenwirkungen vermuten.

Häufige Nebenwirkungen sind:

  • Verstärkter Haarwuchs (Ciclosporin)
  • Zahnfleischwucherungen (Ciclosporin)
  • Bluthochdruck
  • Fettstoffwechelstörungen
  • Nierenschädigung (Calcineurininhibitoren)
  • Osteoporose (Prednisolon)
  • Akne
  • Wassereinlagerungen (Ödeme) (Everolimus)
  • Zittrigkeit (Tremor) (Calcineurininhibitoren; verschwindet meist im Verlauf wieder)

Vorsicht: Einige Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Voltaren erhöhen das Risiko eines Nierenschadens zusätzlich.

Prophylaxe von Infektionskrankheiten

Grundsätzlich erhöht die Immunsuppression das Infektionsrisiko. Achten Sie deshalb besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen.

In den ersten Monaten nach der Transplantation und auch nach der Behandlung von Abstoßungsreaktionen werden zudem prophylaktisch Medikamente verordnet, um spezielle häufige Infektionen zu verhindern:

  • Aciclovir, Valganciclovir (Virusinfektionen)
  • Cotrim (Toxoplasmose und Pneumocystis jirovecii-Pneumonie)
  • Ampho-Moronal® (Pilzinfektionen im Mundraum)

Sonnenschutz

Die Immunsuppression erhöht das Risiko für Hauttumoren. Meiden Sie die pralle Sonne, achten Sie auf guten Sonnenschutz und nehmen Sie regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Hautarzt wahr.

Schwangerschaft

Einzelne Immunsuppressiva erhöhen das Risiko für angeborene Fehlbildungen erheblich. Auf eine sichere Empfängnisverhütung muss daher unbedingt geachtet werden.
Eine Schwangerschaft ist nach Herztransplantation aber nicht gänzlich ausgeschlossen, bei jedoch erhöhtem Risiko für Sie und für das Kind. Sprechen Sie unbedingt mit den Ärzt*innen der Transplantationsambulanz, wenn Sie eine Schwangerschaft planen.

Halten Sie im Zweifelsfall immer Rücksprache mit Ihrer Transplantationsambulanz!

Dr. Felix Schönrath
Oberarzt Herzinsuffizienz/ -transplantation

 

 

Herztransplantation - Psychische Probleme

Foto: Ute Opper 

Das Herz ist nicht nur ein Hohlmuskel, ein Pumporgan, welches uns am Leben erhält. Seit alters her hat das Herz in vielen Kulturen die Bedeutung als Zentrum des Lebens, der Seele und als Sitz der Gefühle.

Somit ist das Herz Ort und Träger unserer physischen und psychischen Vitalität.

Wenn das Herz erkrankt ist, zerbricht diese Integrität und wir haben nicht nur eine körperliche Erkrankung zu tragen, sondern auch enorme psychische Belastungen. Daher ist jede Phase einer Herztransplantation mit unterschiedlichen psychischen Anforderungen verbunden.

Die Psychologin Francine Shapiro hat einmal gesagt, eine Herztransplantation bedeute ein neues Bündel von Problemen anstatt der alten zu bekommen (Shapiro 1990). In dieser Aussage ist die Einsicht gebündelt, dass nach einer Transplantation das Leben nicht unkompliziert und problemlos sein wird, und dieses von den Betroffenen anerkannt werden muss.

Wenn die Herzerkrankung so weit fortgeschritten ist, dass nur noch eine Transplantation das Überleben sichern kann, tritt in der Regel ein Schock ein, weil die Möglichkeit eines baldigen Todes in das Bewusstsein rückt.

Akut erkrankte, häufig jüngere Patienten erleben einen unmittelbaren Abbruch ihrer Lebenslinie und empfinden sich durch den rasanten Verlust ihrer Leistungsfähigkeit mit den Grenzen ihres Körpers konfrontiert.

Sie durchleben ähnliche Phasen wie Kübler-Ross sie für die Konfrontation mit unheilbarer Krankheit beschrieben hat. Die psychische Aufgabe besteht darin innerlich zu einer eindeutigen Einstellung zur Möglichkeit der Herztransplantation zu gelangen.

Langjährig Erkrankte sind auf die Listung häufig besser eingestellt und empfinden diese häufig als Erleichterung.

In der Phase der Voruntersuchungen, der Evaluation tauchen oft Sorgen auf, ob man als guter Kandidat eingeschätzt wird und auf die Liste aufgenommen wird.

Viele Patienten verbergen Schwächen und versuchen oft entgegen der inneren Befindlichkeit stark zu erscheinen.

Dann beginnt die sehr belastende Wartezeit, in der die körperliche Leistungsfähigkeit in der Regel weiter abnimmt. Luftnot, Schwäche und Verzweiflung nehmen zu. Durch die Unsicherheit den Transplantationszeitpunkt noch erreichen zu können, werden häufig unerträgliche Todesängste und Panikattacken hervorgerufen.

Die Patienten können ihre Lage nicht beeinflussen und fühlen sich von der Klinik und vom Schicksal anderer, d.h. ihrem Tod abhängig. Viele sind zwischen dem Wunsch weiter zu leben oder die verbleibende Zeit zum Abschied nehmen zu nutzen zerrissen.

 

© Psychosomatik im DHZB Berlin

Dr. W. Albert, Dipl. Psych. D. E. Schöne

 

Immunsuppressive Medikamente

Die Geschichte der Herztransplantation beginnt mit dem Jahr 1967, als C. Barnaard in Kapstadt zum ersten Mal eine Transplantation beim Menschen durchführte.

Aufgrund der Erfahrungen mit der ersten Nierentransplantation 1954 bei eineiigen Zwillingen in Boston, wusste man bereits, dass das körpereigene Immunsystem die entscheidende Rolle für den Erfolg einer Transplantation spielt.

Körperfremdes Gewebe (Eiweiß) wird vom Immunsystem jedes Menschen erkannt und abgestoßen, wenn man nicht durch ein Medikamentenschema die körpereigene Abwehr schwächt, und dadurch eine gewisse Toleranz dem neuen Organ gegenüber erzielt. Andererseits bedeutet die Schwächung des Immunsystems die Gefahr verschiedenen Infektionen gegenüber empfindlicher zu sein.

Die ersten Patienten erhielten Azathioprin und Cortison als Dauertherapie. Aber leider kam es darunter häufig zu schweren Abstoßungsreaktionen, so dass man die Herztransplantation fast einstellte. Erst mit der Entdeckung von Tycopladium inflatum, aus dem das Ciclosporin gewonnen wurde, ging es mit der Herz- und dann auch der Lungen-Transplantation voran.

Der Erfolg einer Transplantation hängt also ganz entscheidend von der immunsupressiven Therapie ab, die lebenslang erforderlich ist, und individuell für jeden einzelnen Patienten angepasst und oft auch verändert werden muss. Dazu sind regelmäßige Untersuchungen und Laborkontrollen notwendig, die nicht versäumt werden dürfen und natürlich und vor allem die regelmäßige Medikamenteneinnahme nach Vorschrift des Arztes (Compliance) Zahlreiche neue Substanzen wurden entwickelt, mit dem Ziel noch bessere Dauerergebnisse, bessere Verträglichkeit und weniger Nebenwirkungen zu erreichen.

 

 

Ciclosporin - Sandimmun optoral
10, 25, 50, 100 mg Tabletten

Sandimmun beeinflusst die T-Lymphozyten, die für die Immunabwehr des Körpers gegen Fremdgewebe zuständig sind, und auch gegen Bakterien und Krebszellen aktiv vorgehen.
Sandimmun wird nach dem Wirkspiegel im Blut dosiert, der nur in speziellen Labors (z.B. DHZB) bestimmt werden kann.
Zunächst wird der Wirkspiegel im Blut wöchentlich bestimmt, später können die Abstände ggf. größer werden, (aber immer auf Anforderung des Arztes in der Transplantationsambulanz). Die Höhe des erforderlichen Wirkspiegels für jeden Einzelnen legt der Arzt individuell fest. Er hängt vom Zeitraum der Transplantation, von der Medikamentenkombination, von der Verträglichkeit, der Nierenfunktion und vom Zeitpunkt der Blutabnahme ( Nüchternwirkspiegel oder C 2 - Wirkspiegel ) ab.

 

Mycophenolat Mofetil – Cellcept
250 mg Kapseln, 500 mg Tabletten

Wirkt ähnlich wie Imurek auf die Leukozytenvermehrung, speziell der Lymphozyten ein und, wird daher auch nach der Leukozytenzahl dosiert. Für magenempfindliche Patienten gibt es die magensaftresistente Variante, die ihren Wirkstoff im Dünndarm freisetzt mit Namen Myfortic.

 

Everolimus- Certican
0.25, 0.50, 0.75 mg Tabletten

In Kombination mit Sandimmun und Cortison wird Certican zur Vorbeugung einer Abstoßungsreaktion eingesetzt, die Dosierung erfolgt auch nach dem Blutwirkspiegel, der regelmäßig wie bei Sandimmun bestimmt werden muss.

 

Tacrolimus- Prograf
0.5 / 1/ 5 mg Kapseln

Wurde hauptsächlich als Immunsuppressivum zur Vorbeugung einer Abstoßungsreaktion bei Leber- oder Nierentransplantationen eingesetzt, jetzt auch gelegentlich bei Herztransplantationen.

 

Cortison- Prednisolon – Predni –H Tablinen
5 mg, 10 mg

Hierbei handelt es sich um ein körpereigenes Hormon, das in der Nebenniere produziert wird. In Kombination mit anderen immunsuppressiven Medikamenten wird es zur Vorbeugung einer Abstoßungsreaktion eingesetzt. Die Dosis richtet sich nach dem errechneten Tag nach der Transplantation und nach dem Körpergewicht, es wird in absteigender Dosierung verabreicht bis zu einer niedrigen Dauergabe.

 

Azathioprin- Imurek 25 mg , 50 mg Filmtabletten

Gehört zur älteren Generation der Immunsuppressiva, wurde in Kombination mit Sandimmun und Prednisolon zur Vorbeugung einer Abstoßungsreaktion eingesetzt. Wird heute durch neuere Immunsuppressiva ersetzt.

 

Nebenwirkungen der immunsuppressiven Therapie:

  • Verstärkter Haarwuchs (Enthaarungscreme)
  • Zahnfleischwucherungen (Zahnhygiene)
  • Bluthochdruck (blutdrucksenkende Medikamente)
  • Nierenschädigung (Laborwerte kontrollieren, viel trinken)
  • Magenschmerzen (Magenschutzpräparate)
  • Osteoporose (dosierte Bewegungstherapie, auch Medikamente)
  • Akne (Aknesalbe)
  • Schwellungen –Ödeme (wassertreibende Medikamente –Diuretica)
  • Zittrigkeit – Tremor (ist reversibel)

 

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können zur Verstärkung oder Abschwächung der immunsuppressiven Therapie führen.
Beides sollte unbedingt vermieden werden. Deshalb ist es wichtig, alle Medikamente daraufhin zu überprüfen, ob sie Wechselwirkungen hervorrufen, z. B. Calciumantagonisten, Johanniskraut, Allopurinol - auch Grapefruits beeinflussen den Wirkspiegel.
Medikamente, die zusätzlich erforderlich sind, werden grundsätzlich nur von der Transplantationsambulanz oder nach Rücksprache des Hausarztes oder der Rehaklinik mit dem Arzt der Ambulanz verordnet.


Beispiele:

  • Virusinfektion und Prophylaxe: Zovirax, Cymeven
  • Toxoplasmose oder Pneumocystis carinii Infektion
  • und Prophylaxe: Cotrim
  • Pilzinfektion und Prophylaxe, in der Mundhöhle:
  • Ampho-Moronal
  • Bluthochdruck: ACE-Hemmer, z.B. Xanef oder Kalziumantagonisten z.B. Dilzem
  • Ödeme: wassertreibende Medikamente, z.B. Lasix
  • Osteoporose : Calcium, Vitamin D, Calcitonin, Alendronsäure.
  • Gastritis: säurebindende Medikamente, z.B. Nexium

Für Lungentransplantierte gelten die gleichen Empfehlungen, aber auch für sie ist es wichtig, einen individuellen Therapieplan zu erstellen, der genau eingehalten werden muss und sich durchaus von Patient zu Patient unterscheiden kann.

 


Dr. med. Bärbel Fuhrmann
ehem. Leitende Ärztin der Rehabilitationsklinik Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund, Teltow

 

 

Informationen für Angehörige

Auf dem schwierigen Weg begleiten…

 

 Bild: istockfoto.com/mattjeacock

Vor der Transplantation

Inzwischen ist die Durchführung von Transplantationen aufgrund der Erkenntnisse und technischen Fortschritte in der Medizin zum Standardverfahren beim terminalen Organversagen geworden. Ins Zentrum des Interesses - wenn auch immer noch nicht ausreichend - sind somit ebenfalls die Probleme der Transplantierten gerückt. Für die Betroffenen ist der Eingriff eine immense physische und psychische Belastung.

Die Wartezeit auf ein Organ kann sich über zwei Jahre erstrecken, in denen die Patienten den Eingriff herbei sehnen und gleichzeitig fürchten. Es entstehen Ängste, das Angebot könne zu spät kommen, sie befürchten Komplikationen bei der Operation und können es sich kaum vorstellen von technischen Apparaten und der Unterstützung anderer abhängig zu sein.

Nicht zu vergessen, befindet sich der Patient auch in sozialer Hinsicht in einer meist extrem veränderten Lebenssituation. Körperliche Beschwerden führen zur frühzeitigen Aufgabe der Berufstätigkeit, und auch soziale Kontakte und Aktivitäten sind durch die eingeschränkte Mobilität nur noch teilweise durchführbar. 

Die Bedeutung der Angehörigen

Weitaus weniger Aufmerksamkeit wird in diesem Zusammenhang den Angehörigen der Transplantierten geschenkt, obwohl für sie in der Wartezeit vor der Transplantation und in der Zeit danach eine erhöhte psychische Belastung nachgewiesen werden konnte. In Studien konnte z.B. festgestellt werden, dass das Stresserleben von Angehörigen von Herztransplantierten vor der Transplantation deutlich höher ist als das in der Allgemeinbevölkerung. Auch dass bei 56% der Angehörigen innerhalb von drei Jahren nach der Herztransplantation kumulativ psychische Störungen auftreten, v.a. Depressivität oder posttraumatische Belastungsstörungen, konnte in Untersuchungen gezeigt werden.

Im Rahmen einer Längsschnittstudie, die die Bedeutung der Familie im Krankheitsverlauf darstellt, wurden folgende Ergebnisse gefunden: jene Patienten mit ausreichender Empathie, Fürsorge und Unterstützung  seitens des Partners, haben die besten Aussichten auf einen guten Verlauf.

Diese Anforderungen an den Angehörigen lassen sich mitunter nur schwer erfüllen. Der Krankheitsverlauf wirkt sich, mit der häufig einhergehender Symptomverschlechterung und der Angst, die Wartezeit nicht zu überleben, für die Patienten und deren Familie als äußerst belastend aus. Die Ungewissheit, wann ein Spenderorgan zur Verfügung stehen wird, und die Befürchtungen, die die Operation selbst und die Zeit danach betreffen, können bei den Angehörigen zu erhöhtem Stresserleben, einem depressiven Stimmungsbild und zahlreichen Anpassungsproblemen führen.

Was erwartet die Angehörigen in dieser schwierigen Situation?

Auf eine Situation, wie sie sich im Verlauf einer Transplantation darstellt, ist kaum jemand wirklich vorbereitet, weder der Patient noch der Angehörige. Auch wenn die Krankheitsvorgeschichte bereits einen längeren Vorlauf hat, ist die Nachricht, dass das eigene Herz nicht mehr die Leistung zum Weiterleben erbringt, ein tiefgreifender Schock, der mit einer physisch und psychisch existenziellen Bedrohung einhergeht.

Der Patient ist damit konfrontiert, dass sein Leben an einem seidenen Faden hängt, seine körperliche Integrität und Unversehrtheit sind bedroht. Das mobilisiert in ihm Gefühle massiver Angst und tiefster Verzweiflung aber auch Hoffnung, das Organ möge sich erholen.

Die Angehörigen erleben ein Familienmitglied, das sich mit all diesen Problemfeldern auseinandersetzen und sie in irgendeiner Form bewältigen muss. In vielen Fällen, meistens kurz Zeit nach der Diagnosestellung, werden diese Bedrohungen und die damit zusammenhängenden Ängste durch Verdrängung, Bagatellisierung, Verleugnung oder Nicht-wahr-haben-wollen zur Seite geschoben, was zunächst eine völlig normale Reaktion darstellt.

Die Angehörigen erleben dann den Patienten als verschlossen oder zurückgezogen. Er weigert sich über die Erkrankung zu sprechen und lehnt Hilfestellungen ab, da dies die Akzeptanz der Erkrankung bedeuten würde. Eine Auseinandersetzung ist kaum möglich und nicht selten erlebt sich der Angehörige außen vor oder sogar allein gelassen. Im späteren Verlauf können sich Symptome einer Depressivität oder eine Angststörung bei dem Patienten zeigen, dann wenn die Verdrängungsmechanismen nicht mehr ausreichend aufrecht erhalten werden können. Besonders während der zermürbenden Zeit des Wartens auf ein geeignetes Organ reagieren einige Patienten unter Umständen mit psychisch krankheitswertigen Symptomen.

Die Angehörigen müssen das veränderte Verhalten des Betroffenen stückweise akzeptieren und ihn dabei begleiten. Letztendlich steuern sie einen bedeutenden Anteil zur Genesung, Compliance und zum Behandlungserfolg bei.

All diese Belastungen beeinflussen die Qualität der bestehenden Beziehung natürlich zutiefst. Es entstehen Auswirkungen auf das gesamte Familiengefüge und führen zu Neudefinitionen der einzelnen Rollen in der Familie. Je nach Stellung im Familiengefüge (Eltern, Kinder, Partner) sind die betroffenen Angehörigen mit vielfachen Erwartungen konfrontiert. Sie müssen Aufgaben übernehmen, die sich von ihrer bisherigen Rollenübernahme unterscheiden. Das wirkt sich auf das Selbstbild und die Lebenszufriedenheit aus, ebenso wie auf das Belastungserleben und die Motivation der Familienmitglieder.

Wie soll man sich gegenüber dem kranken Partner verhalten?

Die Angehörigen stehen immer wieder vor dem Problem, nicht zu wissen, wie sie sich gegenüber dem kranken Partner verhalten sollen. Manche bagatellisieren und verleugnen den Ernst der Situation, ähnlich wie der Betroffene selbst. Andere reagieren dabei vielfach überfürsorglich und haben das Bedürfnis den Kranken zu kontrollieren. Durch ein überfürsorgliches Verhalten werden Gefühle von Hilflosigkeit und Angst um den geliebten Partner weniger spürbar, „man kann wenigstens etwas tun“.

Die Angehörigen fungieren dann als eine Art Krankheitsmanager, sie organisieren Hilfen, beschaffen Informationen, motivieren, trösten, ermuntern und leisten emotionale Unterstützung für den Kranken.

Sie müssen Hoffnung vermitteln, auch wenn sie sich selbst vielleicht schon hoffnungslos fühlen. Sie sind Partner, Psychologe, Krankenschwester und Sozialarbeiter in einer Person. Das eigene Leben steht still, eigene Bedürfnisse werden zurückgestellt, obwohl meistens noch die Doppelbelastung durch den eigenen Arbeitsalltag oder einen langen Fahrweg hinzukommen.

Nicht selten entwickeln Angehörige hierbei Schuldgefühle, wenn sie ihr meist strenges Besuchsregime nicht aufrecht halten können. Oder sie verleugnen, dass sie sich auch mal über den Kranken ärgern, sogar richtig wütend auf ihn sind, weil er jetzt so viel Beachtung fordert oder sich zurückzieht o.ä. Häufig gestehen sie sich die eigenen Gefühle nicht ein und gehen davon aus, die Kontrolle über die eigene Emotionalität nicht verlieren zu dürfen. Die eigene „Funktionstüchtigkeit“ muss um jeden Preis erhalten werden. Der Preis kann dann sogar die eigene Gesundheit sein. Oft entspricht das Beschwerdebild einem sog. "Burnout-Syndrom", das mit Gefühlen der Erschöpfung und Überforderung einhergeht.

Nach der Transplantation 

In der postoperativen Phase auf der Intensivstation ist der Angehörige Situationen ausgesetzt, die seine Hilflosigkeit nochmals verdeutlichen. Die Belastung nimmt in dieser Zeit nochmals zu und wird kaum noch aushaltbar für die begleitende Person.

Obwohl das ersehnte Organ endlich eingepflanzt werden konnte, erhöht sich in dem Zeitraum nach der Operation das Risiko von Komplikationen wie Nachblutungen, Infektionen oder Abstoßungsreaktionen. Der Kampf um das Überleben kann sich dramatisch zuspitzen und die Konfrontation mit dem Tod, und somit die Angst den Partner zu verlieren, rücken bedrohlich näher.

Verlassenheitsängste sind zutiefst verunsichernde Gefühle, welche mit dem Verlust von Sicherheit und auch mit der Sorge um die eigene Person verbunden sind. Nicht zuletzt können sich hierbei die Ängste bezüglich der eigenen Sterblichkeit aktualisieren. Manchmal zeigt sich die innere Auseinandersetzung in (Alp-)träumen, weil sie bewusst nur sehr mühsam geleistet werden kann. Nicht selten zeigen sich auch Symptome einer depressiven Reaktion in Form von Schlafstörungen, Erschöpfung, Antriebslosigkeit verbunden mit innerer Anspannung und/oder Traurigkeit. 

Die Zeit in der Rehaklinik

Nach all der Mühsal ist der Schritt in eine Rehabilitationseinrichtung lang ersehnt und verknüpft mit der Hoffnung, die akute Bedrohung sei erst mal überstanden. Die Gefahr, das neue Organ aufgrund einer Abstoßungsreaktion zu verlieren, ist allerdings ein Risiko, das weiterhin virulent ist. In einigen Fällen sind Wiederaufnahmen ins Krankenhaus unvermeidbar. Die emotionalen Reserven des Angehörigen sind durch die Kräfte zehrende Zeit beinah aufgebraucht und die Erschöpfbarkeit tritt deutlicher zu Tage bzw. kann eher zugelassen werden. Die Überlastung kann bisweilen erst jetzt, mit der zeitlichen Distanz, realistisch wahrgenommen werden.

Nach der Entlassung nach Hause

Nach der Entlassung nach Hause stehen der Betroffene und seine Angehörigen vor weiteren Herausforderungen. Der Alltag, der vor der Erkrankung vorherrschte, ist gestört und das familiäre Gefüge ist irritiert. Der transplantierte „Patient“ muss seine neue Rolle finden und die Familienmitglieder mit ihm. Für ihn ist es vor allem wichtig, eine Schonhaltung zu vermeiden und erlerntes Krankheitsverhalten wieder abzulegen und die neu gewonnenen Möglichkeiten zu nutzen. Es scheint fast verlockend, trotz eines stabilisierten Gesundheitszustandes die Rolle des „Kranken“ weiterhin zu übernehmen.

Hier sind wiederum die Angehörigen gefordert, einerseits das veränderte Verhalten des Betroffenen zu begleiten, andererseits die Selbständigkeit und die bestehenden körperlichen und psychischen Ressourcen zu fördern. Ein zwischenmenschlicher Umgang, der viel Feingefühl erfordert. Das familiäre Gesamtsystem muss hier eine enorme Anpassungsleistung erbringen.

Was können die Angehörigen für den Patienten tun?

Da die Angehörigen vor allem eine überfürsorgliche Haltung zeigen, scheint es sinnvoll, sie eher zu ermuntern, eine angemessene Versorgungshaltung einzunehmen. Es ist sicherlich wichtig seine Präsenz anzubieten und auch Gesprächsbereitschaft deutlich zu signalisieren.

Sie sollten allerdings darauf vorbereitet sein, dass die Stimmungslage des Betroffenen sehr schwanken kann. Fordert der Patient einen Rückzugsrahmen ein, sollte dieser akzeptiert werden und unter Umständen an weitere Familienmitglieder vermittelt werden. Auch deshalb ist eine große Portion Geduld die am meisten gefordert Eigenschaft.

Sollten die Stimmungsschwankungen oder auch die Rückzugtendenzen anhaltend und sehr ausgeprägt sein, ist es sinnvoll, diese zu thematisieren und unter Umständen professionelle Hilfe mit einzubeziehen.

Was können die Angehörigen für sich tun?

Denken Sie daran, dass „da sein“ in vielen Fällen schon eine große Hilfe ist, auch wenn es hilflos macht, „nichts tun“ zu können.

  •     Vermeiden Sie Schuldgefühle.

Spüren Sie dem Gefühl nach und versuchen Sie für sich zu verstehen, warum Sie sich schuldig fühlen. Übernehmen Sie die Verantwortung für den Krankheitszustand des Betroffenen oder haben Sie ständig das Gefühl „mehr“ tun zu müssen? Sprechen Sie mit anderen darüber und sein Sie dabei realistisch und fair zu sich.

  •     Versuchen Sie sich abzugrenzen.

Auch Sie haben einen Anspruch auf Selbstfürsorge und es nützt keinem, wenn ihre Ressourcen aufgebraucht sind. Versuchen Sie es mit ganz konkreten Maßnahmen: Planen Sie die Besuchszeit im Krankenhaus konkret und limitiert ein. Denken Sie daran, sich „Besuchspausen“ anzuordnen. Machen Sie Besuche nicht um jeden Preis, Sie können sich auch telefonisch nach dem Befinden erkundigen.

  •    Sie dürfen auch mal auf den „Patienten“ sauer sein.

Niemand hält es über lange Zeit aus, seine Gefühle immer in Schach zu halten. Besonders nicht, in einer so angespannten Situation. Sprechen Sie über ihre Gefühle und versuchen Sie dabei bei sich zu bleiben und nicht vorwurfsvoll zu sein, dann kann das Gespräch als Entlastung für beide Seiten sehr förderlich sein.

  •     Stärken Sie ihre eigenen Ressourcen und vergessen Sie nicht, dass auch Sie noch Bedürfnisse haben dürfen.

Auch wenn im Augenblick die Sorge und Zuwendung auf den Patienten fixiert ist, lassen Sie ihr Leben nicht vollkommen still stehen. Versuchen Sie dabei für die eigenen Überforderungen sensibel zu sein.

  •     Nutzen Sie Therapie- und Gesprächsangebote.

Gestehen Sie sich zu, dass auch ihre Kraftreserven erschöpft sein dürfen. Für eine lebensbedrohlich erkrankte Person langwierige Unterstützung zu leisten, führt zwangsläufig zu Erschöpfung und Ausgebrannt sein, wenn Selbstschutzmechanismen nicht einprogrammiert werden.

  •     Burnout-Zeichen sollten frühzeitig erkannt werden.

Dann müssen hilfreiche Maßnahmen, wie z.B. Psychotherapie, getroffen werden. Gleichzeitig sollte hier sowohl auf der organisatorischen Ebene wie auch im emotionalen Erleben eine Entlastungen und Veränderungen erfolgen.

 


Anita Hudalla, Diplompsychologin

DHZB Psychosomatik
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin

Tel.: 4593-2190

 

 

Informationen zur Transplantation

Ein einziger Organspender kann bis zu 7 Menschen das Leben retten!

 

organ donation 4107619 1280

 

Was wird transplantiert ?  

 

Wer von Organspende spricht, meint meistens die Organe aus dem Brust- und Bauchraum wie Herz und Lunge, Leber, Niere und Bauchspeicheldrüse.

Mittlerweile zählen aber auch die Augenhornhaut, Gehörknöchelchen oder das Amnion (einen Teil der Fruchtblase) zu den routinemäßigen transplantierten Organen. Bei Bedarf werden inzwischen auch Mehrfachtransplantationen durchgeführt.

Bemerkenswert: Die häufigste Transplantation in Deutschland ist dabei nicht etwa die neue Niere. Fast doppelt so häufig wird eine neue Augenhornhaut verpflanzt. 

Im Jahr 2022 wurden in Deutschland 46.000 Gewebetransplantationen und ca. 3372 Organtransplantationen durchgeführt.
8.496 Menschen stehen in Deutschland auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Täglich sterben ca. 3 Wartepatienten, die vergeblich auf ein Organ gewartet haben. Hinzu kommen weitere verstorbene Patienten, die wegen zu schwerer Erkrankung wieder die Warteliste verlassen mussten.

Auch Haut, Knochen, Sehnen, Herzklappen, Blutgefäße oder Knochenmark werden als Gewebespenden entnommen und transplantiert. Deren Vergabe ist seit Juli 2007 in einem neuen Gesetz geregelt. Die Ursprünge der Gewebetransplantation gehen weit in das vergangene Jahrhundert zurück. Noch bevor an die Transplantation von Organen gedacht wurde, konnte bereits 1905 die erste menschliche Augenhornhaut erfolgreich transplantiert werden.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) koordiniert die bundesweit Entnahme und Verteilung von Organspenden. Gewebespenden werden durch die Deutsche Gesellschaft für Gewebetransplantation mbH (DGFG) koordiniert.

Es ist übrigens gesetzlich festgeschrieben, dass die Organspende Vorrang vor der Gewebespende hat.

  

 

Jubiläum 10 Jahre Park des Erinnerns und des Dankes

Halle, Salinemuseum Gedenkfeier der DSO und Park


Teilnahme an der Veranstaltung der DSO  im Park des Erinnerns und des Dankes an die Organspender

Wir fahren nach Halle und  Essen in der Gaststätte auf dem Markt. Anschließend nehmen wir an der Gedenkveranstaltung der DSO im Salinemuseum und an der Baumpflanzung im Park teil. Wir besuchen unseren Baum!

 

Kosten: Kostenlos für Inhaber einer behinderten Fahrkarte für ÖVV und Begleiter

Schwierigkeitsgrad: mittel, 5 Stunden Fahrzeit im ÖNV

 

 

 

Körpertraining nach einer Transplantation

 

 

Das erste Jahr nach der Transplantation

Transplantierte, insbesondere Herztransplantierte, sind in der Regel durch lange Krankheitsphasen mit Immobilität und muskulärem Abbau gekennzeichnet. Die immer häufiger notwendige Überbrückungsmaßnahme mit einem Herzunterstützungssystem (Assist device/mechanische Kreislaufunterstützung – mCS) oder die lange Wartezeit, bis ein passendes Organ zur Verfügung steht, tun ihr übriges, um den Betroffenen in einen sehr schlechten körperlichen Zustand geraten zu lassen.

Manche Transplantierte müssen auch in der Posttransplantationsphase durch Infektionen oder andere Komplikationen länger intensivmedizinisch behandelt werden und geraten dadurch in einen Zustand des Muskelabbaus.

Spezialisierte Reha-Einrichtungen nehmen diese Patientengruppe, sei es nach Herzinsuffizienz, Herzunterstützungs-Pumpenimplantation oder Herztransplantation in dieser Phase auf und beginnen mit dem Aufbau der muskulären Defizite. Dabei liegt der Fokus neben der Schulung der Flexibilität von Muskel- und Gelenkapparaten auf der Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten, die eine wichtige Voraussetzung sind, um eine alltagsgerechte Belastbarkeit zu erzielen.

Dreh- und Angelpunkt des therapeutischen Herangehens ist das Training in Form des Muskelausdauertrainings, z.B. als Ergometertraining oder in der Laufgruppe. In den letzten Jahren haben wir in unserer Klinik die Therapie im Rahmen eines Muskelaufbautrainings mit entsprechenden medizinischen Geräten begonnen, wie sie teilweise auch in Fitnessstudios üblich sind. Dies erfolgt unter ständiger Aufsicht von entsprechend ausgebildeten und erfahrenen Physiotherapeuten. 

Einfluss der Medikamente auf die körperliche Leistungsfähigkeit

Der Grund, warum transplantierte Patienten in ihrem Muskelaufbautraining so langsame Fortschritte machen und der Rehabilitationsverlauf sehr schleppend erscheint, ist die Tatsache, dass durch verabreichte immunsuppressive Therapie, z.B. mit Ciclosporin, aber auch dem Cortison und vielen anderen Immunsuppressiva, der Muskelaufbau erheblich beeinträchtigt ist. Dies liegt zum Teil an der chemischen Beeinträchtigung der Muskelstrukturen (Mitochondrien), aber auch in der veränderten Bereitstellung von energetischen Substanzen in der Muskulatur. Dies führt dazu, dass die betroffenen Rehabilitanden, um einen Muskelzuwachs von z.B. einem Kilo zu erreichen, das Zwei- bis Dreifache an Trainingseinheiten absolvieren müssen wie ein nichtimmunsupprimiert behandelter Mensch. Da dies aufgrund der sehr eingeschränkten Belastbarkeit in der Anfangsphase nicht möglich ist, brauchen Transplantierte deutlich länger, bis sie diese Defizite aufgearbeitet haben.

Eine ärztliche Empfehlung

Daraus leitet sich auch die Empfehlung ab, nach einer Organtransplantation an Herz oder Lunge über einen längeren Zeitraum (6 – 12 Monate) intensiv zu trainieren. Erst nach dieser Zeit wird in der Regel auch eine Leistungsbeurteilung aus sozialmedizinischer Sicht durchgeführt, um ggf. mit dem Patienten zu entscheiden, ob eine Rückkehr an einen Arbeitsplatz oder der Wiedereinstieg in das Berufsleben möglich erscheint.

Grundsätzlich gilt, dass im Normalfall bei intensiviertem körperlichen Training bei einem Drittel bis zur Hälfte aller herztransplantierten Patienten ein ausreichendes körperliches Leistungsvermögen wieder erreicht wird, das u.a. auch den Wiedereinstieg in das Arbeitsleben gestatten würde.

Wichtig für alle herztransplantierten Patienten ist daher ein umfassendes körperliches Training zur Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Körperliche Leistungsfähigkeit führt in der Regel zu einer deutlichen Verbesserung der Stimmung, es baut depressive Stimmungsschwankungen, die bei Transplantierten in der ersten Phase nach Transplantation sehr häufig auftreten, ab, und führt insgesamt zu einer Anhebung der Lebensqualität. Gute Lebensqualität, verbunden mit einem guten körperlichen Fitnessstatus bedeuten bei Herztransplantierten eine Verbesserung der Lebensprognose.

Wie trainieren Sie richtig:

Bewegungstraining muss Spaß machen. Deshalb fällt es in der Gruppe in der Regel wesentlich leichter. Gesundheitliche Effekte werden frühestens bei einer Stunde Ausdauertraining pro Woche zu erwarten sein.

Die Empfehlung lautet daher: Der herztransplantierte Patient sollte mindestens zwei bis drei Stunden pro Woche an einem Ausdauertraining teilnehmen, was z.B. aus Gehen, Nordic Walking, Radfahren oder auch Joggen bestehen kann.

Dabei gelten die üblichen Herzfrequenzanstiege für herztransplantierte Patienten nicht, da das transplantierte Herz nerval nicht in dem Maße integriert in den Körper ist wie bei einem Nichttransplantierten. Als alltagstaugliche Faustformel hat sich aber ein Pulsanstieg von 10 bis 20 % bewährt und die Fähigkeit, sich beim Ausdauertraining noch verbal mit anderen Sporttreibenden austauschen zu können.

Selbstverständlich kann das Ausdauertraining auch durch ein Kraftausdauertraining ergänzt werden. Dies sollte aber mit den Transplantationsambulanzärzten besprochen und nur dort durchgeführt werden, wo Gesundheitsinstitute oder Fitnessinstitute den Umgang mit Herz-Kreislauf-Patienten gewohnt sind. Dies lässt sich an Zertifizierungen wie „Sport Pro Reha“ oder „GesundheitPro“ an den jeweiligen Türen der Fitnessstudios erkennen.

Wer den Sprung nach einem Jahr geschafft hat und sich körperlich so weit wieder fit gemacht hat, benötigt ein regelmäßiges Maß an Zeit, nach Möglichkeit Gleichgesinnte für ein körperliches Bewegungsprogramm. Dies kann durchaus auch ein ganz normaler Sportverein mit einer Freizeitgruppe oder eine Betriebssportgruppe sein.

Der Bewegung sind mit Ausnahme von Kampfsport und Kampfballspielen (Fußball, Handball, etc.) keine Grenzen gesetzt. Auch das Schwimmen ist unter bestimmten hygienischen Rahmenbedingungen eine Möglichkeit.

 

Dr. med. Ulrich Kiwus

 

Für besonders aktive Transplant-Sportler 

Was viele nicht wissen, es gibt jedes Jahr Deutsche Meisterschaften für Transplantierte & Dialysepatienten, ausgerichtet vom Verein TransDia Sport Deutschland. Ebenso kann man an Europa- und Weltmeisterschaften der Transplantierten teilnehmen und dort seine neue Fitness unter Beweis stellen.

Informationen dazu gibt es auf folgenden Webseiten:

TransDia Sport Deutschland (Deutsche Meisterschaften, Europameisterschaften für alle Organe, World Transplant Games)

HLTX e.V. Leipzig(Europameisterschaften für Herz- & Lungentransplantierte)

World Transplant Games Federation

European Heart and Lung Transplant Federation

 

 

 

 

 

 

 

Leben nach der Transplantation

 

 

 

Nach erfolgreicher Transplantation und dem anschließenden Aufenthalt auf der Transplantationsstation kommen sie zunächst in eine Rehaklinik. In dieser Zeit sollen Sie sich weiter festigen und lernen, mit dem neuen Organ zu leben und die Wirkungsweise der Medikamente einzuschätzen. Hier lernen Sie auch, die Medikamente selbstständig und regelmäßig einzunehmen, und auch wieder Verantwortung für Ihre Gesundheit zu übernehmen. Sie werden jetzt Fachmann in eigener Sache.

Hier treffen sie auch auf transplantierte Mitglieder der IOP, die ihnen in der Inforunde für Transplantierte aus ihren Erfahrungen berichten und Antworten auf ihre Fragen geben.

Danach erfolgt zu Hause eine Zeit der Regeneration und Wiedereingliederung in Ihre gewohnte Umgebung. Nach manchmal monatelangem Krankenhausaufenthalt ist das nicht immer einfach. Geben sie sich und ihren Angehörigen Zeit, sich wieder neu aneinander zu gewöhnen.

Bestimmte Verhaltensregeln, insbesondere zur Vermeidung von Infektionen, sind für sie als Transplantierten ab jetzt zu beachten. Für das Leben nach der Transplantation haben wir wichtige Informationen und Tipps für sie zusammengetragen, die sie auf den kommenden Seiten nachlesen können. Studien haben gezeigt, dass sich die Mitgliedschaft in einem Selbsthilfeverein positiv auf den Gesundheitszustand auswirkt.

Die IOP bieten zusätzlich zu unseren Informationen auf unserer Website für sie und ihre Angehörigen das IOP-Café, wo sie die Möglichkeit haben, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen, voneinander zu lernen, mit den Problemen des Alltags umzugehen und die Erfahrungen anderer zu nutzen. Denn wir denken: Es gibt keine dummen Fragen. Wir wissen, was es bedeutet, mit einem fremden Organ zu leben.

 

 

 

Lebenslange Einnahme von Medikamenten

 istockfoto.com/kontrast-fotodesign

 

Die Immunsuppression ist nach Transplantation lebenswichtig

 

Eine Transplantation bedeutet die lebenslange Einnahme von Medikamenten. Insbesondere die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen (=Immunsuppression), ist für jeden transplantierten Patienten lebenswichtig. Doch warum ist das eigentlich so, wenn doch für jedes Spenderorgan der „passende“ Transplantatempfänger ermittelt wird? Spender und Empfänger sind in ihren Erbmerkmalen (den Genen) nicht identisch sondern nur ähnlich. Das führt dazu, dass das Immunsystem des Empfängers das neue Organ als „fremdes Gewebe“ erkennt und eine Abwehrreaktion einleitet. Um zu verhindern, dass die Abwehrreaktion in Gang gesetzt wird und eine Abstoßung auslöst, muss jeder Transplantierte sein Leben lang Medikamente nehmen, die sein Immunsystem schwächen.

Das Risiko einer akuten Abstoßungsreaktion nimmt im Laufe der Zeit ab. Daher treten akute Abstoßungen eher in den ersten Monaten nach Transplantation auf. Anders verhält es sich mit den chronischen Veränderungen. Vereinfacht kann man diese als „Alterungsprozesse“ im neuen Organ bezeichnen. Diese „Alterungsprozesse“ können so schwerwiegend sein, dass sie die Kraft des neuen Organs schwächen und sogar zu einem Verlust des Transplantates führen können. Schwächung und Verlust des transplantierten Organs sind umso häufiger, wenn die Immunsuppression nicht konsequent und lückenlos genommen wird.

Damit der transplantierte Patient sein neues Organ „duldet“, ist immer eine Kombination von mehreren immunsuppressiven Medikamenten notwendig. Direkt nach der Transplantation müssen die Medikamente in hoher Dosis genommen werden. Im Laufe der Zeit kann die Dosis Schritt für Schritt vermindert werden. Dieses darf aber nur durch den behandelnden Arzt und nicht durch den Transplantierten alleine erfolgen. Warum? Weil die richtige Einstellung der immunsuppressiven Therapie nur durch regelmäßige Blutuntersuchungen möglich ist. Durch die Bestimmung der Medikamentenspiegel im Blut wird die erforderliche Menge an Immunsuppression ermittelt. Und diese Menge muss exakt bestimmt werden, da sonst Abstoßungsreaktionen (bei zuwenig Immunsuppression) oder Infektionen drohen (bei zuviel Immunsuppression).

Daher ist die Immunsuppression nach Transplantation lebenswichtig und bedarf regelmäßiger Kontrolluntersuchungen, damit ein Leben mit dem neuen Organ möglich ist.

 

 

 

Lebertransplantation

Die Lebertransplantation ist heute eine erfolgreiche Behandlung für Patienten mit chronischem oder akutem Leberversagen, die nur durch eine Transplantation überleben können. Versuche, die Funktion der Leber zeitweise zu ersetzen, sind derzeit in der klinischen Erprobung (künstliche Leber). 

Grunderkrankungen

Die meisten Patienten auf der Warteliste leiden an einer alkoholbedingten Fibrose und Sklerose der Leber (Quelle:DSO).

Andere Ursachen des Leberversagens können sein:

  • angeborene Gallengangatresie als häufigste Indikation für eine Lebertransplantation im Kindesalter
  • Leberzirrhose, hervorgerufen durch
  • Hepatitis B, C oder D
  • Autoimmunhepatitis
  • Primär biliäre Zirrhose (PBC)
  • Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)
  • Stoffwechselerkrankungen
  • polyzystische Degeneration
  • Budd-Chiari-Syndrom
  • Leberkrebs
  • fulminantes Leberversagen (Beispiele: Knollenblätterpilzvergiftung, Paracetamolvergiftung, fulminante Virushepatitis)
  • neonatale Hämochromatose

Die Transplantation

Nachdem ein passendes Spenderorgan gefunden wurde, muss das Organ muss innerhalb von 16-24 Stunden nach der Entnahme in den Körper des Empfängers verpflanzt werden. Anderenfalls lässt die Funktionsfähigkeit der Leber nach.

Damit keine Zeit verloren geht, laufen die Entnahme des Organs und die Vorbereitung des Empfängers parallel. Sollte sich dabei zeigen, dass die Leber geschädigt ist, kann es passieren, dass die Transplantation abgebrochen wird, und der Patient wieder nach Hause fährt.

Es gibt verschiedene Varianten der Lebertransplantation: Welche in Frage kommt, entscheiden die behandelnden Ärzte.

Bei der Lebersegment-Lebendspende wird ein Teil der Leber entnommen und dem Empfänger als Ersatz für die erkrankte Leber übertragen.

Bei einer postmortalen Spende kann die Leber geteilt werden (Splitleber). Das kleinere Segment wird einem Kind transplantiert, das größere meist einem erwachsenen Empfänger.

Nach der Transplantation erfolgt, wie bei anderen Transplantationen auch, die Nachbehandlung durch die jeweilige Transplantationsambulanz. Dabei ist es wichtig, ein gutes Vertrauensverhältnis aufzubauen, denn die Nachbehandlung umfasst nicht nur die körperlichen, sondern auch die seelischen Probleme, die eine solche Operation meistens mit sich bringen.